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Staatsoberhäupter

Japan
Einzigartige Fähigkeit

Meiji-Restauration

Alle Bezirke erhalten einen zusätzlichen Standard-Nachbarschaftsbonus für das Angrenzen an einen anderen Bezirk.

Historischer Kontext
Nach Jahrhunderten der erzwungenen Isolation ist Japan in den letzten 150 Jahren zu einer der industriestärksten sowie wirtschaftlich und kulturell einflussreichsten Nationen geworden. Während die Samurai sich mit dem Kabuki-Theater, Ukiyo-e-Holzschnitten und Innenpolitik beschäftigten, waren 100 Jahre später japanische Künstler, Architekten, Modeschöpfer und Geschäftsleute auf der Weltbühne vertreten. Die uralten Traditionen des Wa (üblicherweise übersetzt als "Harmonie") wurden ersetzt durch das Mantra des Fortschritts und Profits.

Laut dem Kojiki, dem ersten in Japan geschriebenen Buch (ca. 712 n. Chr.), schufen die beiden Geschwister-Gottheiten Izanagi und Izanami, die nach den ersten fünf Urgöttern geboren wurden, die 434 Inseln von Japan - sie brachten das Meer mit ihrem großen Speer zum Schäumen und Tropfen von der Spitze des Speeres bildeten Land, auf dem sich die beiden niederließen und mehrere andere Kami (Götter oder spirituelle Essenzen) zeugten. Die Wahrheit ist etwas prosaischer: Vor etwa 40.000 Jahren kamen Menschen über Landbrücken auf die Inseln, bevor sich diese 29.000 Jahre später von Asien ablösten. Um 660 v. Chr. gab es dort schon eine frühe Kultur mit einem Kaiser, der, so die Legende, von der Sonnengöttin Amaterasu abstammte.

Die Geschichtsschreibung zu Japan beginnt etwa um das 3. Jahrhundert n. Chr., auch wenn das Land schon früher in einigen anderen Quellen wie dem chinesischen Buch der Späteren Han aus dem Jahr 57 n. Chr. genannt wird. In dieser Kofun-jidai ("Kofun-Periode") traten mehrere Militärclans hervor, darunter auch der bekannte Yamamoto-Clan, der, ohne Zweifel mit viel Blutvergießen, im zentralen südlichen Teil der Hauptinsel Honshu die Herrschaft übernahm. Nachdem irgendwann alle anderen Clans unterworfen waren, erklärten sich die Yamamoto selbst zu den Kaisern über die vereinigten Inseln von Japan. Doch als ihre Macht in den nächsten Jahrhunderten abnahm, wurde auch die Autorität des kaiserlichen Hofs zunehmend durch die ehrgeizigen Daimyo (etwa "Lehnsherren") untergraben.

In den ersten Jahrhunderten unter den Yamamoto-Kaisern begannen japanische Bauern, Eisenwerkzeuge für die Landwirtschaft einzusetzen und das Land immer besser zu kultivieren, um zum Beispiel auf gefluteten Feldern Reis anzupflanzen. Dieses schmackhafte und äußerst nährreiche Getreide sollte schnell zum Grundbestandteil der japanischen Küche werden. Der agrarische Fortschritt führte dazu, dass immer weniger Bauern immer größere Nahrungsmittelmengen produzieren konnten, sodass der Daimyo die Möglichkeit hatte, die überschüssige Arbeitskraft für militärische Zwecke einzusetzen. Es entwickelte sich eine neue Klasse, die sich fest in der japanischen Gesellschaft verankern sollte: die Samurai oder "Beschützer". Schon bald hatten alle möglichen Lehnsherren ihre eigenen Privatarmeen. Zu dieser Zeit übernahmen die Japaner einige technologische Fortschritte von ihren Nachbarn, der wichtigste davon wahrscheinlich die Schrift aus China. Zusammen mit der chinesischen Schrift kam auch die Religion in Form des Konfuzianismus in das Land und im sechsten Jahrhundert kam auch der Buddhismus auf.

Die ersten Shogune wurden vom Kaiser als Sei-i Taishogun ("Oberkommandanten der Expeditionstruppen gegen die Barbaren") eingesetzt, um die Emishi, Ainu und anderen Gruppierungen auf den Inseln zu beseitigen, die sich weigerten, die kaiserliche Herrschaft anzuerkennen. Mit der Zeit wurde der Titel erblich und der Shogun stieg zum respektierten Militäranführer des Landes und eigentlichen Herrscher hinter dem kaiserlichen Thron auf. Da ist es kein Wunder, dass es zu großen Konflikten darüber kam, wer diesen Posten bekleiden durfte. 1185 n. Chr. töteten die Minamoto den Großteil des Clans des aktuellen Shoguns Taira im Genpei-Krieg. Danach setzten die Minamoto sofort ein gesetzlich festgeschriebenes Feudalsystem ein, das den isolierten Kaiser quasi zu einer symbolischen Marionette werden ließ.

Als Minamoto Yoritomo starb, übernahm die Familie seiner Frau - der Hojo-Clan - die Kontrolle über das Shogunat. Die Hojo wehrten unter anderem in Gestalt von Tokimune zwei Invasionen der Mongolen ab, verbreiteten den Zen-Buddhismus und halfen bei der Formulierung der finalen Fassung des Bushido-Kodex. Die Invasionen der Mongolen waren ausschlaggebend für zwei Entwicklungen in der Geschichte Japans. Die Japaner waren so entsetzt darüber, dass ihre Schwerter an der dicken Lederrüstung der Mongolen zerbrachen, dass sie von Meisterschmieden die berühmten Katana fertigen ließen. Außerdem mussten sich die wilden Samurai zum ersten Mal einem Feind stellen, der nicht aus Japan kam (was mit den Invasionen von Korea 1592 und Ryukyu 1609 nur zwei weitere Male geschehen sollte). Meistens waren die Samurai also damit beschäftigt, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.

Der Hojo-Clan blieb bis 1333 n. Chr. an der Macht, als Kaiser Go-Daigo einen Coup durchführte, um der kaiserlichen Familie wieder echte Macht zu verleihen. Er wurde bei seinem Kampf von einer Gruppe von Aristokraten, mehreren Samurai-Clans und einigen militanten buddhistischen Mönchen unterstützt. Doch mehrere wichtige Verbündete von Go-Daigo waren unzufrieden mit ihrem Anteil an der Beute, rebellierten 1336 und vertrieben den Kaiser nach Norden in die Yoshino-Berge. In den darauffolgenden 60 Jahren gab es zwei kaiserliche Höfe im Norden und Süden und die Herrschaft über Japan war unter ihnen aufgeteilt. Der Kaiser im Süden blieb weiter nur eine Marionette, da die wahre Macht in den Händen des Ashikaga-Shogunats lag. 1391 wurden die kaiserlichen Höfe wieder vereint und die Macht ging an den Shogun Ashikaga Takauji über.

Dies war der Beginn der Periode in der japanischen Geschichte, die als "Zeit der Streitenden Reiche" oder "Sengoku" bekannt ist. Es handelt sich dabei um 150 Jahre voller sozialer Unruhen, politischer Intrigen (und Attentate) und nicht enden wollender militärischer Konflikte zwischen den Privatarmeen der Samurai. Es gab jedoch auch Höhepunkte. So entwickelte sich der Bau wundervoller Burgen - von denen einige noch heute stehen - zu einer wahren Kunstform. Krieger lernten den Umgang mit vielen Waffen, darunter auch die Muskete, nachdem europäische Händler zum ersten Mal Feuerwaffen ins Land gebracht hatten. Auch die ersten Ninja tauchten auf. Dem brillanten Anführer Oda Nobunaga wäre es fast gelungen, das Land zu vereinen, doch er wurde verraten und 1582 von einem seiner engsten Vertrauten ermordet. In dem blutigen Nachspiel konnte der benachbarte Daimyo und Verbündete Nobunagas Tokugawa Ieyasu - einer der berühmtesten Samurai aller Zeiten - 1603 den Titel des Shogun erringen.

Inmitten all dieser Unruhen trafen die Europäer ein. 1543 landete ein portugiesisches Schiff, das eigentlich auf dem Weg nach China war, bei der Insel Tanegashima. In den folgenden Jahren folgten Händler aus Portugal, Spanien, den Niederlanden und England und Missionare der Jesuiten, Dominikaner und Franziskaner ließen sich dort nieder, um ihr Wort zu verbreiten. Der neue Shogun hatte die Befürchtung, dass die Handelsposten und Kirchen, die überall gegründet wurden, nur die Vorboten einer europäischen Invasion waren. Außerdem breitete sich das Christentum immer schneller aus, vor allem bei den unzufriedenen Bauern. 1637 wurde die Shimabara-Rebellion, an der sich mehr als 30.000 Christen (hauptsächlich Bauern) und Ronin (herrenlose Samurai) beteiligten, von einer riesigen Armee unter der Führung des Shoguns niedergeschlagen.

Die Shogune hatten genug. Auf den Shimabara-Aufstand folgte unter Tokagawa Iemitsu das erste der sogenannten Sakoku (Abschottungsgesetze), die von seinen Nachfolgern im nächsten Vierteljahrtausend noch erweitert wurden. Missionare, Händler und sonstige Ausländer wurden, bis auf einige Niederländer und Chinesen, die auf der Insel Dejima bei Nagasaki bleiben konnten, vertrieben. Der Handel mit Korea war auf Tsushima beschränkt. Kein Ausländer konnte Japan betreten und kein Japaner die Inseln verlassen, es stand die sofortige Todesstrafe darauf. Die Katholiken wurden vertrieben, ihre Schulen und Kirchen abgerissen und kein Daimyo durfte - erneut unter Androhung der Todesstrafe - zum Christentum wechseln.

Ob man es der Sakoku-Politik zurechnen kann oder nicht: In den mehr als 250 Jahren des Tokagawa-Shogunats erlebte Japan eine gesellschaftliche und kulturelle Blüte und eine Zeit der relativen Sicherheit und des Friedens (der allerdings nicht selten mit den Klingen der Katanas gesichert wurde). Ukiyo-e, eine Holzdruck-Kunst, brachte wundervolle Kunstwerke hervor, selbiges galt für das Kabuki- und Bunraku-Theater. Einige der berühmtesten Kompositionen für Koto und Shakuhachi stammen aus dieser Periode. Die Geishas entwickelten sich von einfachen Unterhalterinnen zur Verkörperung von edler Weiblichkeit. Die Förderung der Künste durch die Samurai führte zum Bau eleganter Gärten und Bauwerke auf allen Inseln. Die gesellschaftliche Struktur wurde fester, es bildete sich ein System, in dem jeder seinen Platz und seine Verpflichtungen hatte, von den niedersten Bauern (etwa 85 % der Bevölkerung) bis zu den 250 Daimyos. Kam es wirklich einmal dazu, dass jemand sich anmaßend verhielt, wurde er sofort schwer bestraft. Alles wurde zu einem festen Ritual, von der Teezeremonie bis zum Selbstmord.

Japan ging es ziemlich gut, bis der amerikanische Admiral Matthew Perry 1853 das Land erreichte. Er segelte um die Bucht von Edo und während er die Geschütze seiner vier modernen Kriegsschiffe kampfbereit hielt, forderte er, dass Japan den freien Handel mit dem Westen zuließ. Im nächsten Jahr tauchte Perry erneut auf und zwang den Shogun, diesmal vor der drohenden Kulisse von sieben Schiffen, den Vertrag von Kanagawa zu unterzeichnen. Innerhalb von fünf Jahren kam Japan in den "Genuss" ähnlicher Verträge mit den meisten anderen westlichen Mächten. Die Schande, von einer ausländischen Militärmacht direkt an der eigenen Türschwelle besiegt worden zu sein, brachte das Shogunat zum Sturz und die wahre Macht ging wieder zurück an den Kaiser.

Der energische junge Kaiser Meiji, der den Thron 1867 bestieg, führte in seinem Land radikale Reformen ein, die alle Schichten betrafen. Er verfolgte das Ziel, Japan militärisch und wirtschaftlich mit den Westmächten ebenbürtig zu machen, die vor den Inseln herumsegelten. Bis 1912 hatte die Regierung den Feudalismus abgeschafft und den Landbesitz der meisten Daimyos unter "kaiserliche Kontrolle" gebracht. Viel davon wurde an die Bauern zurückgegeben und es wurde die Glaubensfreiheit eingeführt, der Handel gefördert und die Samurai-Klasse faktisch ausgelöscht. Ganz pragmatisch orientiert unterstützte der Thron die Industrialisierung und führte eine konstitutionelle Monarchie ein, die sich nach dem europäischen Modell richtete. 1873 erließ Japan zudem die allgemeine Wehrpflicht und schuf so eine kaiserliche japanische Armee und Marine.

Japan war so effizient, dass es schnell zur stärksten Macht in der Region wurde und schon bald darauf sollte es eine weitere Vorliebe des Westens teilen: den Aufbau eines Kolonialreichs. 1894 geriet Japan mit dem schwer angeschlagenen China in einen Konflikt darüber, wer über Korea herrschen sollte, und konnte sich leicht durchsetzen. So wurde Korea "unabhängig" und Formosa, die Penghu-Inseln und die Liaodong-Halbinsel gingen an Japan. Doch die Westmächte bestanden darauf, dass Japan die Halbinsel an China zurückgab, woraufhin China die Halbinsel direkt an Russland verpachtete. Japan war außer sich vor Wut darüber und hatte im folgenden Russisch-Japanischen Krieg 1904 die Möglichkeit zu demonstrieren, dass es eine "westliche" Macht niederringen konnte. Der Erste Weltkrieg gab Japan die Chance, Besitztümer des geschlagenen Deutschlands im Pazifik und in Asien zu übernehmen. Als Nächstes knöpfte man sich China vor und rückte in der Mandschurei ein, was für alle anderen Mächte ein großes Alarmzeichen war. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Depression und der Abgaben an die westlichen Mächte konnten totalitäre Militaristen die Regierung übernehmen. In den späten 1930er Jahren befanden sich die westlichen Demokratien und das kaiserliche Japan bereits auf Kollisionskurs.

Nach dem öffentlichen Aufschrei in den Vereinigten Staaten darüber, dass Japan Berichten zufolge Gräueltaten in China verübte, Indochina nach der französischen Niederlage gegen Nazideutschland besetzte und mit Russland um die Mandschurei kämpfte, dauerte es nicht lange, bis Japan 1941 mit einem Angriff auf die Vereinigten Staaten und das British Empire dem Konflikt beitrat, der als Zweiter Weltkrieg in die Geschichte einging. In dem Debakel, das nach anfänglichen überraschenden Erfolgen eintrat, taumelte Japan im Pazifikkrieg auf eine Niederlage zu, die im August 1945 nach der atomaren Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki endgültig besiegelt wurde. Doch die Nation stieg, unter amerikanischer Besatzung, wie ein hou-ou (japanischer Phönix) aus der Asche empor und wurde zu einem der weltweit führenden Länder in den Bereichen Wirtschaft, Technologie und Kultur.
PortraitSquare
icon_civilization_japan

Eigenschaften

Anführer
icon_leader_hojo
Hojo Tokimune
icon_leader_default
Tokugawa
Spezialeinheiten
icon_unit_japanese_samurai
Samurai
Besondere Infrastruktur
icon_building_electronics_factory
Elektronikfabrik

Geografie & soziale Daten

Ort
Asien
Fläche
Etwa 378.000 Quadratkilometer
Bevölkerung
Etwa 126,4 Millionen
Hauptstadt
Verschiedene (bis Kyoto zu viele, um sie alle aufzulisten, aktuell Tokio)
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Eigenschaften

Anführer
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Hojo Tokimune
icon_leader_default
Tokugawa
Spezialeinheiten
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Samurai
Besondere Infrastruktur
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Elektronikfabrik

Geografie & soziale Daten

Ort
Asien
Fläche
Etwa 378.000 Quadratkilometer
Bevölkerung
Etwa 126,4 Millionen
Hauptstadt
Verschiedene (bis Kyoto zu viele, um sie alle aufzulisten, aktuell Tokio)
Einzigartige Fähigkeit

Meiji-Restauration

Alle Bezirke erhalten einen zusätzlichen Standard-Nachbarschaftsbonus für das Angrenzen an einen anderen Bezirk.

Historischer Kontext
Nach Jahrhunderten der erzwungenen Isolation ist Japan in den letzten 150 Jahren zu einer der industriestärksten sowie wirtschaftlich und kulturell einflussreichsten Nationen geworden. Während die Samurai sich mit dem Kabuki-Theater, Ukiyo-e-Holzschnitten und Innenpolitik beschäftigten, waren 100 Jahre später japanische Künstler, Architekten, Modeschöpfer und Geschäftsleute auf der Weltbühne vertreten. Die uralten Traditionen des Wa (üblicherweise übersetzt als "Harmonie") wurden ersetzt durch das Mantra des Fortschritts und Profits.

Laut dem Kojiki, dem ersten in Japan geschriebenen Buch (ca. 712 n. Chr.), schufen die beiden Geschwister-Gottheiten Izanagi und Izanami, die nach den ersten fünf Urgöttern geboren wurden, die 434 Inseln von Japan - sie brachten das Meer mit ihrem großen Speer zum Schäumen und Tropfen von der Spitze des Speeres bildeten Land, auf dem sich die beiden niederließen und mehrere andere Kami (Götter oder spirituelle Essenzen) zeugten. Die Wahrheit ist etwas prosaischer: Vor etwa 40.000 Jahren kamen Menschen über Landbrücken auf die Inseln, bevor sich diese 29.000 Jahre später von Asien ablösten. Um 660 v. Chr. gab es dort schon eine frühe Kultur mit einem Kaiser, der, so die Legende, von der Sonnengöttin Amaterasu abstammte.

Die Geschichtsschreibung zu Japan beginnt etwa um das 3. Jahrhundert n. Chr., auch wenn das Land schon früher in einigen anderen Quellen wie dem chinesischen Buch der Späteren Han aus dem Jahr 57 n. Chr. genannt wird. In dieser Kofun-jidai ("Kofun-Periode") traten mehrere Militärclans hervor, darunter auch der bekannte Yamamoto-Clan, der, ohne Zweifel mit viel Blutvergießen, im zentralen südlichen Teil der Hauptinsel Honshu die Herrschaft übernahm. Nachdem irgendwann alle anderen Clans unterworfen waren, erklärten sich die Yamamoto selbst zu den Kaisern über die vereinigten Inseln von Japan. Doch als ihre Macht in den nächsten Jahrhunderten abnahm, wurde auch die Autorität des kaiserlichen Hofs zunehmend durch die ehrgeizigen Daimyo (etwa "Lehnsherren") untergraben.

In den ersten Jahrhunderten unter den Yamamoto-Kaisern begannen japanische Bauern, Eisenwerkzeuge für die Landwirtschaft einzusetzen und das Land immer besser zu kultivieren, um zum Beispiel auf gefluteten Feldern Reis anzupflanzen. Dieses schmackhafte und äußerst nährreiche Getreide sollte schnell zum Grundbestandteil der japanischen Küche werden. Der agrarische Fortschritt führte dazu, dass immer weniger Bauern immer größere Nahrungsmittelmengen produzieren konnten, sodass der Daimyo die Möglichkeit hatte, die überschüssige Arbeitskraft für militärische Zwecke einzusetzen. Es entwickelte sich eine neue Klasse, die sich fest in der japanischen Gesellschaft verankern sollte: die Samurai oder "Beschützer". Schon bald hatten alle möglichen Lehnsherren ihre eigenen Privatarmeen. Zu dieser Zeit übernahmen die Japaner einige technologische Fortschritte von ihren Nachbarn, der wichtigste davon wahrscheinlich die Schrift aus China. Zusammen mit der chinesischen Schrift kam auch die Religion in Form des Konfuzianismus in das Land und im sechsten Jahrhundert kam auch der Buddhismus auf.

Die ersten Shogune wurden vom Kaiser als Sei-i Taishogun ("Oberkommandanten der Expeditionstruppen gegen die Barbaren") eingesetzt, um die Emishi, Ainu und anderen Gruppierungen auf den Inseln zu beseitigen, die sich weigerten, die kaiserliche Herrschaft anzuerkennen. Mit der Zeit wurde der Titel erblich und der Shogun stieg zum respektierten Militäranführer des Landes und eigentlichen Herrscher hinter dem kaiserlichen Thron auf. Da ist es kein Wunder, dass es zu großen Konflikten darüber kam, wer diesen Posten bekleiden durfte. 1185 n. Chr. töteten die Minamoto den Großteil des Clans des aktuellen Shoguns Taira im Genpei-Krieg. Danach setzten die Minamoto sofort ein gesetzlich festgeschriebenes Feudalsystem ein, das den isolierten Kaiser quasi zu einer symbolischen Marionette werden ließ.

Als Minamoto Yoritomo starb, übernahm die Familie seiner Frau - der Hojo-Clan - die Kontrolle über das Shogunat. Die Hojo wehrten unter anderem in Gestalt von Tokimune zwei Invasionen der Mongolen ab, verbreiteten den Zen-Buddhismus und halfen bei der Formulierung der finalen Fassung des Bushido-Kodex. Die Invasionen der Mongolen waren ausschlaggebend für zwei Entwicklungen in der Geschichte Japans. Die Japaner waren so entsetzt darüber, dass ihre Schwerter an der dicken Lederrüstung der Mongolen zerbrachen, dass sie von Meisterschmieden die berühmten Katana fertigen ließen. Außerdem mussten sich die wilden Samurai zum ersten Mal einem Feind stellen, der nicht aus Japan kam (was mit den Invasionen von Korea 1592 und Ryukyu 1609 nur zwei weitere Male geschehen sollte). Meistens waren die Samurai also damit beschäftigt, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen.

Der Hojo-Clan blieb bis 1333 n. Chr. an der Macht, als Kaiser Go-Daigo einen Coup durchführte, um der kaiserlichen Familie wieder echte Macht zu verleihen. Er wurde bei seinem Kampf von einer Gruppe von Aristokraten, mehreren Samurai-Clans und einigen militanten buddhistischen Mönchen unterstützt. Doch mehrere wichtige Verbündete von Go-Daigo waren unzufrieden mit ihrem Anteil an der Beute, rebellierten 1336 und vertrieben den Kaiser nach Norden in die Yoshino-Berge. In den darauffolgenden 60 Jahren gab es zwei kaiserliche Höfe im Norden und Süden und die Herrschaft über Japan war unter ihnen aufgeteilt. Der Kaiser im Süden blieb weiter nur eine Marionette, da die wahre Macht in den Händen des Ashikaga-Shogunats lag. 1391 wurden die kaiserlichen Höfe wieder vereint und die Macht ging an den Shogun Ashikaga Takauji über.

Dies war der Beginn der Periode in der japanischen Geschichte, die als "Zeit der Streitenden Reiche" oder "Sengoku" bekannt ist. Es handelt sich dabei um 150 Jahre voller sozialer Unruhen, politischer Intrigen (und Attentate) und nicht enden wollender militärischer Konflikte zwischen den Privatarmeen der Samurai. Es gab jedoch auch Höhepunkte. So entwickelte sich der Bau wundervoller Burgen - von denen einige noch heute stehen - zu einer wahren Kunstform. Krieger lernten den Umgang mit vielen Waffen, darunter auch die Muskete, nachdem europäische Händler zum ersten Mal Feuerwaffen ins Land gebracht hatten. Auch die ersten Ninja tauchten auf. Dem brillanten Anführer Oda Nobunaga wäre es fast gelungen, das Land zu vereinen, doch er wurde verraten und 1582 von einem seiner engsten Vertrauten ermordet. In dem blutigen Nachspiel konnte der benachbarte Daimyo und Verbündete Nobunagas Tokugawa Ieyasu - einer der berühmtesten Samurai aller Zeiten - 1603 den Titel des Shogun erringen.

Inmitten all dieser Unruhen trafen die Europäer ein. 1543 landete ein portugiesisches Schiff, das eigentlich auf dem Weg nach China war, bei der Insel Tanegashima. In den folgenden Jahren folgten Händler aus Portugal, Spanien, den Niederlanden und England und Missionare der Jesuiten, Dominikaner und Franziskaner ließen sich dort nieder, um ihr Wort zu verbreiten. Der neue Shogun hatte die Befürchtung, dass die Handelsposten und Kirchen, die überall gegründet wurden, nur die Vorboten einer europäischen Invasion waren. Außerdem breitete sich das Christentum immer schneller aus, vor allem bei den unzufriedenen Bauern. 1637 wurde die Shimabara-Rebellion, an der sich mehr als 30.000 Christen (hauptsächlich Bauern) und Ronin (herrenlose Samurai) beteiligten, von einer riesigen Armee unter der Führung des Shoguns niedergeschlagen.

Die Shogune hatten genug. Auf den Shimabara-Aufstand folgte unter Tokagawa Iemitsu das erste der sogenannten Sakoku (Abschottungsgesetze), die von seinen Nachfolgern im nächsten Vierteljahrtausend noch erweitert wurden. Missionare, Händler und sonstige Ausländer wurden, bis auf einige Niederländer und Chinesen, die auf der Insel Dejima bei Nagasaki bleiben konnten, vertrieben. Der Handel mit Korea war auf Tsushima beschränkt. Kein Ausländer konnte Japan betreten und kein Japaner die Inseln verlassen, es stand die sofortige Todesstrafe darauf. Die Katholiken wurden vertrieben, ihre Schulen und Kirchen abgerissen und kein Daimyo durfte - erneut unter Androhung der Todesstrafe - zum Christentum wechseln.

Ob man es der Sakoku-Politik zurechnen kann oder nicht: In den mehr als 250 Jahren des Tokagawa-Shogunats erlebte Japan eine gesellschaftliche und kulturelle Blüte und eine Zeit der relativen Sicherheit und des Friedens (der allerdings nicht selten mit den Klingen der Katanas gesichert wurde). Ukiyo-e, eine Holzdruck-Kunst, brachte wundervolle Kunstwerke hervor, selbiges galt für das Kabuki- und Bunraku-Theater. Einige der berühmtesten Kompositionen für Koto und Shakuhachi stammen aus dieser Periode. Die Geishas entwickelten sich von einfachen Unterhalterinnen zur Verkörperung von edler Weiblichkeit. Die Förderung der Künste durch die Samurai führte zum Bau eleganter Gärten und Bauwerke auf allen Inseln. Die gesellschaftliche Struktur wurde fester, es bildete sich ein System, in dem jeder seinen Platz und seine Verpflichtungen hatte, von den niedersten Bauern (etwa 85 % der Bevölkerung) bis zu den 250 Daimyos. Kam es wirklich einmal dazu, dass jemand sich anmaßend verhielt, wurde er sofort schwer bestraft. Alles wurde zu einem festen Ritual, von der Teezeremonie bis zum Selbstmord.

Japan ging es ziemlich gut, bis der amerikanische Admiral Matthew Perry 1853 das Land erreichte. Er segelte um die Bucht von Edo und während er die Geschütze seiner vier modernen Kriegsschiffe kampfbereit hielt, forderte er, dass Japan den freien Handel mit dem Westen zuließ. Im nächsten Jahr tauchte Perry erneut auf und zwang den Shogun, diesmal vor der drohenden Kulisse von sieben Schiffen, den Vertrag von Kanagawa zu unterzeichnen. Innerhalb von fünf Jahren kam Japan in den "Genuss" ähnlicher Verträge mit den meisten anderen westlichen Mächten. Die Schande, von einer ausländischen Militärmacht direkt an der eigenen Türschwelle besiegt worden zu sein, brachte das Shogunat zum Sturz und die wahre Macht ging wieder zurück an den Kaiser.

Der energische junge Kaiser Meiji, der den Thron 1867 bestieg, führte in seinem Land radikale Reformen ein, die alle Schichten betrafen. Er verfolgte das Ziel, Japan militärisch und wirtschaftlich mit den Westmächten ebenbürtig zu machen, die vor den Inseln herumsegelten. Bis 1912 hatte die Regierung den Feudalismus abgeschafft und den Landbesitz der meisten Daimyos unter "kaiserliche Kontrolle" gebracht. Viel davon wurde an die Bauern zurückgegeben und es wurde die Glaubensfreiheit eingeführt, der Handel gefördert und die Samurai-Klasse faktisch ausgelöscht. Ganz pragmatisch orientiert unterstützte der Thron die Industrialisierung und führte eine konstitutionelle Monarchie ein, die sich nach dem europäischen Modell richtete. 1873 erließ Japan zudem die allgemeine Wehrpflicht und schuf so eine kaiserliche japanische Armee und Marine.

Japan war so effizient, dass es schnell zur stärksten Macht in der Region wurde und schon bald darauf sollte es eine weitere Vorliebe des Westens teilen: den Aufbau eines Kolonialreichs. 1894 geriet Japan mit dem schwer angeschlagenen China in einen Konflikt darüber, wer über Korea herrschen sollte, und konnte sich leicht durchsetzen. So wurde Korea "unabhängig" und Formosa, die Penghu-Inseln und die Liaodong-Halbinsel gingen an Japan. Doch die Westmächte bestanden darauf, dass Japan die Halbinsel an China zurückgab, woraufhin China die Halbinsel direkt an Russland verpachtete. Japan war außer sich vor Wut darüber und hatte im folgenden Russisch-Japanischen Krieg 1904 die Möglichkeit zu demonstrieren, dass es eine "westliche" Macht niederringen konnte. Der Erste Weltkrieg gab Japan die Chance, Besitztümer des geschlagenen Deutschlands im Pazifik und in Asien zu übernehmen. Als Nächstes knöpfte man sich China vor und rückte in der Mandschurei ein, was für alle anderen Mächte ein großes Alarmzeichen war. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Depression und der Abgaben an die westlichen Mächte konnten totalitäre Militaristen die Regierung übernehmen. In den späten 1930er Jahren befanden sich die westlichen Demokratien und das kaiserliche Japan bereits auf Kollisionskurs.

Nach dem öffentlichen Aufschrei in den Vereinigten Staaten darüber, dass Japan Berichten zufolge Gräueltaten in China verübte, Indochina nach der französischen Niederlage gegen Nazideutschland besetzte und mit Russland um die Mandschurei kämpfte, dauerte es nicht lange, bis Japan 1941 mit einem Angriff auf die Vereinigten Staaten und das British Empire dem Konflikt beitrat, der als Zweiter Weltkrieg in die Geschichte einging. In dem Debakel, das nach anfänglichen überraschenden Erfolgen eintrat, taumelte Japan im Pazifikkrieg auf eine Niederlage zu, die im August 1945 nach der atomaren Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki endgültig besiegelt wurde. Doch die Nation stieg, unter amerikanischer Besatzung, wie ein hou-ou (japanischer Phönix) aus der Asche empor und wurde zu einem der weltweit führenden Länder in den Bereichen Wirtschaft, Technologie und Kultur.
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