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Staatsoberhäupter

England
Einzigartige Fähigkeit

Britisches Museum

Archäologische Museen haben 6 Artefakt-Plätze statt 3 und bis zu 2 Archäologen. Museen haben automatisch ein Thema, wenn sich 6 Artefakte darin befinden.

Historischer Kontext
Bis die Normannen dem bunten Treiben einen Ende setzten, wurde England von allen Völkern überfallen, die der Schifffahrt mächtig war: Kelten, Bretonen, Angeln, Römer, Sachsen, Wikinger und andere. Das Königreich England lässt sich zuverlässig bis zu ihrer Ankunft im Rahmen der "Normannischen Eroberung" zurückdatieren. Andere hatten zuvor bereits versucht, den zerstrittenen englischen Adel zu einigen - König Artus soll es der Legende nach sogar gelungen sein -, aber erst Wilhelm der Eroberer (aus verschiedenen Gründen auch bekannt als "Wilhelm der Bastard") konnte dieses Kunststück tatsächlich vollbringen. Heute zählt Großbritannien (wie es seit Einverleibung der Königreiche Schottland und Wales heißt) zu den führenden Nationen der Europäischen Union, der Weltwirtschaft (Platz 6) sowie der menschlichen Kultur und bietet ca. 64 Millionen Einwohnern eine Heimat.

Nachdem er die anderen Anwärter auf den englischen Thron überlebt hatte - zu denen unter anderen der Angelsachse Harold Godwinson und der Norweger Harald III. Hardråde gehörten -, konnte Wilhelm schnell die Städte Dover, Canterbury, Kent und Southwark sowie die königliche Schatzkammer in Winchester erobern. Der sture englische Adel und der Klerus brachen ein und so wurde Wilhelm im Dezember des Jahres 1066 in Westminster Abbey zum König von England gekrönt. Den Rest seines Lebens brachte er damit zu, seine Macht zu sichern, Aufstände niederzuschlagen und Angriffe der Wikinger abzuwehren, sowie Zeit in seinen Ländereien in der Normandie zu verbringen. Im Jahr 1135 endete seine königliche Linie jedoch und nach einer kurzen Zeit des Bürgerkriegs, die als "Die Anarchie" bekannt wurde, übernahm das Haus Anjou den englischen Thron.

Nachdem der jüngste (aber mit Sicherheit nicht letzte) englische Bürgerkrieg im Jahr 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beigelegt wurde, waren die vier angevinischen Könige - zu denen auch der berühmte Richard Löwenherz, sowie sein berüchtigter Bruder John Lackland (Johann Ohneland) zählten - die unumstrittenen Herrscher des Landes. Diese Männer schufen das königliche Wappen von England, auf dem ein goldener Löwe dargestellt war, ein Tier, welches an den kalten Küsten Englands nicht beheimatet war ... und fügten zwei weitere hinzu, um sicherzustellen, dass die Nachricht von jedermann verstanden wurde. John war England ein so schlechter König (und verlor darüber hinaus auch die Normandie an Frankreich), dass er sich im Jahr 1215 gezwungen sah, die Magna Carta Libertatum zu unterschreiben, ein Friedensvertrag zwischen der Krone und den revoltierenden Baronen, der im Laufe der folgenden Jahre immer wieder abgewandelt wurde. Bis dahin hatten die Könige nach ihrem eigenen Willen geherrscht und sowohl einseitige als auch willkürliche Entscheidungen getroffen; nun waren die Grundlagen für eine "gesetzmäßige Regierung" geschaffen, die dem Volk bestimmte Rechte zusicherte - zumindest dem Landadel; die unglücklichen Bauern sollten noch mehrere Jahrhunderte lang das Nachsehen haben.

Aber die englische Geschichte dreht sich natürlich nicht nur um die Beziehungen einiger Dutzend Könige und Adeliger, sondern auch um Tausende Kleinbürger: die Leibeigenen, Diener, Soldaten, Geschäftsmänner, Priester, Händler, Schriftgelehrten, Gasthausbetreiber, Hausfrauen, Künstler und Autoren, sowie den Rest des gemeinen Volkes. Das Land wurde dank der wachsenden Landwirtschaft und Aquakultur zunehmend autark. Der Handel erblühte und englische Produkte - vor allem Wolltextilien und Hartholzarbeiten - waren in ganz Europa gefragt. Im Mittelalter entwickelte sich in Britannien eine pulsierende Kultur: Der Teppich von Bayeux wurde gestickt, Chaucer und Mallory schrieben großartige Werke, hoch aufragende Kathedralen und Burgen wurden errichtet und Volksmärchen (wie das über den Wegelagerer Robin Hood) fanden ihren Ursprung. Die aufstrebenden einfachen Bürger stellten immer höhere Ansprüche.

Den Angevinern folgten die noch selbstsüchtigeren Plantagenets auf den englischen Thron, die vor allem für die Heraufbeschwörung des Hundertjährigen Kriegs (eigentlich 116 Jahre von 1337 - 1453, aber wer zählt schon nach) berühmt wurden, dem unverhohlenen Versuch, die französische Krone zu erobern und der eigenen Sammlung hinzuzufügen. Ihre Herrschaft endete mit der Absetzung des überaus unbeliebten Richard II. im Sommer 1399, der wenige Monate später in Gefangenschaft starb (vermutlich am Hungertod). Das Haus Lancaster bestieg den Thron, doch die Rechtmäßigkeit ihrer Regentschaft wurde schon kurz darauf vom Haus York angefochten, einer weiteren Nebenlinie des Hauses Plantagenet. Im Jahr 1455 setzte ein sporadisch immer wieder aufkeimender Krieg - die blutigen und dennoch farbenprächtigen Rosenkriege - zwischen den beiden Parteien ein, der von vielen Intrigen und Seitenwechseln der opportunistischen Barone gekennzeichnet war. Am Ende, nachdem die Yorks und Lancasters sich mehr oder weniger gegenseitig ausgelöscht hatten, wurde Heinrich Tudor (VIII.), ein eher gewöhnlicher Nachkomme des Hauses Beaufort, zum neuen König von England, nachdem er den letzten Lancaster-König, Richard III. (der in der Schlacht getötet wurde), in der Schlacht von Bosworth Field besiegt hatte.

Heinrich Tudor, auch Heinrich VII. genannt, heiratete kurz darauf Elisabeth von York, um sämtliche rivalisierenden Ansprüche auf den Thron zu beenden. Er bemühte sich in Folge um die Wiederherstellung der politischen und finanziellen Stabilität des Landes, hauptsächlich mit Hilfe von skrupellosen Besteuerungsmethoden, die die gesetzlichen Rahmenbedingungen überschritten, und rief den königlichen Rat ins Leben, um die Adeligen in Schach zu halten. Aber erst sein Sohn Heinrich VIII., mit seiner langen Regierungszeit (1509 - 1547), und seine Enkelin Elisabeth I. (1558 - 1603) rüttelten wirklich an den Grundfesten Englands. Neben den Enthauptungen zahlreicher Frauen und rivalisierender Thronprätendenten schuf Heinrich in all seiner Arroganz die Church of England, um sich vom Papst zu lösen - dabei wurde selbstredend der König zum Oberhaupt der neuen Kirche ernannt -, und Elisabeth festigte sie, indem sie sich den höchsten katholischen Würdenträgern widersetzte. Das waren ereignisreiche hundert Jahre für England.

In der Zwischenzeit wurden die einfachen Bürger immer weniger einfach. Im Jahr 1295 wurde das Unterhaus geschaffen, in dem gewählte Vertreter, die keine "weltlichen oder geistlichen Lords" waren, die Anliegen des Volkes vortragen und dem König ihren Rat anbieten konnten. Während Heinrich sie üblicherweise ignorierte (wenn er sie nicht gerade exekutierte), pflegte Elisabeth stets ein recht enges Verhältnis zu ihnen, da sie sowohl ihren finanziellen als auch patriotischen Wert erkannte. Unter Heinrich und vor allem unter Elisabeth gediehen die Künste, und Barden schrieben einige der größten Theaterstücke der Geschichte, um dem einfachen Volk etwas zu geben, wofür sie ihr hart erarbeitetes Geld ausgeben konnten. Nachdem sie sämtlichen katholischen Besitz in England absorbiert hatte, konnte die Krone es sich sogar leisten, englische Komponisten, sowie ausländische Maler und Architekten zu fördern. Jahrmärkte und Feste wurden zum festen Bestandteil des täglichen Lebens.

Die "jungfräuliche Königin" verstarb kinderlos. Einer Reihe von Stuarts - die sowohl über England als auch Schottland herrschten - folgte dann der englische Bürgerkrieg, eine kurze Periode des Commonwealth (welches nach der Hinrichtung des glücklosen Karl I. Stuart ausgerufen wurde), die Wiederherstellung des Hauses Stuart, die Glorreiche Revolution, sowie im Jahr 1707 der Act of Union, mit dem das Königreich Großbritannien formell festgelegt wurde. In der Zwischenzeit finanzierte oder begründete das Königreich im Rahmen einer unter Elisabeth eingeführten Politik Erkundungsmissionen und Kolonialsiedlungen auf der ganzen Welt, zunächst in der Neuen Welt und später auch andernorts. Die Royal Navy konnte sich außerdem unter einer anderen von Elisabeth eingeführten Politik, unter dem Druck der spanischen Armada, als vorherrschende Seemacht etablieren.

Die liebliche Königin Anne war insgesamt 17-mal schwanger, hatte aber keinen lebenden Nachfahren mehr, als sie 1714 im Alter von 49 Jahren verstarb. Deshalb folgte ihr ihr Cousin zweiten Grades, Georg von Hannover, auf den Thron, der des Englischen nicht mächtig war. Die langlebigen Georgs (zwischen 1714 und 1830 gab es vier von ihnen) zeigten einen Hang zur Unachtsamkeit und zum Wahnsinn und so war es nicht sonderlich überraschend, dass diese Periode vor allem durch den Übergang zum heutigen System einer von einem Premierminister geführten Kabinettsregierung unter einem "konstitutionellen" Monarchen geprägt war. Georg III. verlor zwar die amerikanischen Kolonien, war jedoch zur Stelle (wenn auch nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte), als die Briten Napoléon in Waterloo ein für alle Mal besiegen konnten. Es war vielleicht zum Besten, dass fortan ein Premierminister regierte, während der Monarch mehr die Rolle einer Gallionsfigur und eines Symbols einnahm, statt der eines Herrschers. Auf das Haus Hannover folgte ein einzelner, nicht besonders bemerkenswerter Monarch aus dem Haus Sachsen-Coburg, welches sich im Jahr 1917 in Haus Windsor umbenannte, um der antideutschen Stimmung während des Ersten Weltkriegs nicht zum Opfer zu fallen.

Britannien, das Land der Revolutionen, sah sich Mitte des 19. Jahrhunderts einer weiteren entgegen. Die "zweite" industrielle Revolution war gekennzeichnet durch den Schleier von Kohlerauch, den Lärm von Fabriken und Werften, sowie das Netz von Eisenbahnschienen, das die gesamte Insel überzog. Als die neuen Elendsviertel in den neuen Industriehochburgen sich mit neuen Lohnsklaven füllten, genossen die Engländer einen Lebensstandard, wie es ihn noch nie zuvor in einer Zivilisation gegeben hatte. Jeder Aspekt des Lebens wurde förmlich vom Wohlstand, den Produkten und der Macht beeinflusst, die nun allen zur Verfügung standen, die sich das Leben im Viktorianischen Zeitalter (benannt nach der finsteren, aber langlebigen Königin) leisten konnten. 1901 wurde in Newcastle upon Tyne das erste Drehstromkraftwerk in Betrieb genommen; im Jahr 1912 verfügte Britannien über das weltgrößte integrierte Energieversorgungssystem. Die britischen Fabriken liefen pausenlos und produzierten praktisch alle erdenklichen Waren, genug von allem, mit Ausnahme von Lebensmitteln, um sich von unangenehmen internationalen Verwicklungen fernhalten zu können.

Ganz gleich, ob diese industrielle Revolution nun die Entstehung des Empires begünstigte oder umgekehrt, unter Victorias Regentschaft entstand ein Reich, "in dem die Sonne nie untergeht", als die Briten sich der "Bürde des Weißen Mannes" annahmen. Auch wenn sie bereits seit Ende des 17. Jahrhunderts kleine Teile der Welt für sich beanspruchte, verlieh erst das Aufkommen von Dampfschiffen, Zügen und Unterwasser-Telegrafenkabeln - ganz zu schweigen von einer Vielzahl an Repetiergewehren und Schlachtschiffen - der britischen Regierung die Möglichkeiten zur halbwegs effektiven Verwaltung entlegener Kolonien. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Rohmaterialien aus Kanada, Australien, Südafrika, Hongkong, Singapur, Indien, Neuseeland und unzähligen verstreuten Außenposten strömten auf den Schiffen der mächtigen englischen Handelsmarine in die riesigen englischen Häfen. Sobald Berichte über Unruhen Whitehall über die Telegrafenverbindungen erreichten, schritten die robuste britische Armee und die berühmte britische Navy schnell ein, um alle Unerfreulichkeiten im Keim zu ersticken.

Inmitten dieser Bemühungen traf der Erste Weltkrieg die stets höflichen Briten wie ein Schock. Noch schlimmer war jedoch der Zweite Weltkrieg einige Jahrzehnte später. Nachdem ihre kontinentalen Verbündeten alle von der starken deutschen Armee überrannt wurden, verteidigten die tapferen und unnachgiebigen Briten verzweifelt ihre Verbindungslinie zu ihren im fernen Osten gelegenen Kolonien, die durch Malta und den Sueskanal führte, und hielten so lange durch, bis die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten (welche das Vereinigte Königreich insgeheim bereits zuvor schon mit überaus wohlmeinenden Handelsabkommen unterstützten) sich dank der Arroganz der deutschen und japanischen Diktatoren an ihrer Seite in den Kampf stürzten. Zum Ende des Krieges lag die Wirtschaft Großbritanniens am Boden, nahezu vierhundertfünfzigtausend Bürger verloren ihr Leben, das Land wurde von drückenden Schulden und stark zunehmender Inflation geplagt, das Empire brach auseinander (die verbliebenen Kolonien schlossen sich vorgeblich zum Commonwealth of Nations zusammen) und wurde in einen Kalten Krieg verwickelt, den es selber nicht heraufbeschworen hatte ... aber man hatte gewonnen.

Als progressiver demokratischer Staat, der an seinen Sportarten, Symbolen und Traditionen hängt und ein Bruttosozialprodukt von 1,6 Billionen britischen Pfund (entspricht in etwa 2,5 Billionen Dollar) erwirtschaftet, kommt Großbritannien in fast allen Bereichen große Bedeutung zu, sei es nun im Sport, der Wissenschaft, der Politik oder im Finanzwesen.
PortraitSquare
icon_civilization_england

Eigenschaften

Anführer
icon_leader_victoria
Victoria (Imperiales Zeitalter)
icon_leader_default
Victoria (Dampfzeitalter)
icon_leader_default
Elisabeth I.
Spezialeinheiten
icon_unit_english_seadog
Sea Dog
Besondere Infrastruktur
icon_district_royal_navy_dockyard
Royal-Navy-Werft

Geografie & soziale Daten

Ort
Europa
Fläche
Etwa 243.500 Quadratkilometer
Bevölkerung
Ungefähr 64,1 Millionen
Hauptstadt
London (für gewöhnlich)
PortraitSquare
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Anführer
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Victoria (Imperiales Zeitalter)
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Victoria (Dampfzeitalter)
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Elisabeth I.
Spezialeinheiten
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Sea Dog
Besondere Infrastruktur
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Royal-Navy-Werft

Geografie & soziale Daten

Ort
Europa
Fläche
Etwa 243.500 Quadratkilometer
Bevölkerung
Ungefähr 64,1 Millionen
Hauptstadt
London (für gewöhnlich)
Einzigartige Fähigkeit

Britisches Museum

Archäologische Museen haben 6 Artefakt-Plätze statt 3 und bis zu 2 Archäologen. Museen haben automatisch ein Thema, wenn sich 6 Artefakte darin befinden.

Historischer Kontext
Bis die Normannen dem bunten Treiben einen Ende setzten, wurde England von allen Völkern überfallen, die der Schifffahrt mächtig war: Kelten, Bretonen, Angeln, Römer, Sachsen, Wikinger und andere. Das Königreich England lässt sich zuverlässig bis zu ihrer Ankunft im Rahmen der "Normannischen Eroberung" zurückdatieren. Andere hatten zuvor bereits versucht, den zerstrittenen englischen Adel zu einigen - König Artus soll es der Legende nach sogar gelungen sein -, aber erst Wilhelm der Eroberer (aus verschiedenen Gründen auch bekannt als "Wilhelm der Bastard") konnte dieses Kunststück tatsächlich vollbringen. Heute zählt Großbritannien (wie es seit Einverleibung der Königreiche Schottland und Wales heißt) zu den führenden Nationen der Europäischen Union, der Weltwirtschaft (Platz 6) sowie der menschlichen Kultur und bietet ca. 64 Millionen Einwohnern eine Heimat.

Nachdem er die anderen Anwärter auf den englischen Thron überlebt hatte - zu denen unter anderen der Angelsachse Harold Godwinson und der Norweger Harald III. Hardråde gehörten -, konnte Wilhelm schnell die Städte Dover, Canterbury, Kent und Southwark sowie die königliche Schatzkammer in Winchester erobern. Der sture englische Adel und der Klerus brachen ein und so wurde Wilhelm im Dezember des Jahres 1066 in Westminster Abbey zum König von England gekrönt. Den Rest seines Lebens brachte er damit zu, seine Macht zu sichern, Aufstände niederzuschlagen und Angriffe der Wikinger abzuwehren, sowie Zeit in seinen Ländereien in der Normandie zu verbringen. Im Jahr 1135 endete seine königliche Linie jedoch und nach einer kurzen Zeit des Bürgerkriegs, die als "Die Anarchie" bekannt wurde, übernahm das Haus Anjou den englischen Thron.

Nachdem der jüngste (aber mit Sicherheit nicht letzte) englische Bürgerkrieg im Jahr 1153 mit dem Vertrag von Wallingford beigelegt wurde, waren die vier angevinischen Könige - zu denen auch der berühmte Richard Löwenherz, sowie sein berüchtigter Bruder John Lackland (Johann Ohneland) zählten - die unumstrittenen Herrscher des Landes. Diese Männer schufen das königliche Wappen von England, auf dem ein goldener Löwe dargestellt war, ein Tier, welches an den kalten Küsten Englands nicht beheimatet war ... und fügten zwei weitere hinzu, um sicherzustellen, dass die Nachricht von jedermann verstanden wurde. John war England ein so schlechter König (und verlor darüber hinaus auch die Normandie an Frankreich), dass er sich im Jahr 1215 gezwungen sah, die Magna Carta Libertatum zu unterschreiben, ein Friedensvertrag zwischen der Krone und den revoltierenden Baronen, der im Laufe der folgenden Jahre immer wieder abgewandelt wurde. Bis dahin hatten die Könige nach ihrem eigenen Willen geherrscht und sowohl einseitige als auch willkürliche Entscheidungen getroffen; nun waren die Grundlagen für eine "gesetzmäßige Regierung" geschaffen, die dem Volk bestimmte Rechte zusicherte - zumindest dem Landadel; die unglücklichen Bauern sollten noch mehrere Jahrhunderte lang das Nachsehen haben.

Aber die englische Geschichte dreht sich natürlich nicht nur um die Beziehungen einiger Dutzend Könige und Adeliger, sondern auch um Tausende Kleinbürger: die Leibeigenen, Diener, Soldaten, Geschäftsmänner, Priester, Händler, Schriftgelehrten, Gasthausbetreiber, Hausfrauen, Künstler und Autoren, sowie den Rest des gemeinen Volkes. Das Land wurde dank der wachsenden Landwirtschaft und Aquakultur zunehmend autark. Der Handel erblühte und englische Produkte - vor allem Wolltextilien und Hartholzarbeiten - waren in ganz Europa gefragt. Im Mittelalter entwickelte sich in Britannien eine pulsierende Kultur: Der Teppich von Bayeux wurde gestickt, Chaucer und Mallory schrieben großartige Werke, hoch aufragende Kathedralen und Burgen wurden errichtet und Volksmärchen (wie das über den Wegelagerer Robin Hood) fanden ihren Ursprung. Die aufstrebenden einfachen Bürger stellten immer höhere Ansprüche.

Den Angevinern folgten die noch selbstsüchtigeren Plantagenets auf den englischen Thron, die vor allem für die Heraufbeschwörung des Hundertjährigen Kriegs (eigentlich 116 Jahre von 1337 - 1453, aber wer zählt schon nach) berühmt wurden, dem unverhohlenen Versuch, die französische Krone zu erobern und der eigenen Sammlung hinzuzufügen. Ihre Herrschaft endete mit der Absetzung des überaus unbeliebten Richard II. im Sommer 1399, der wenige Monate später in Gefangenschaft starb (vermutlich am Hungertod). Das Haus Lancaster bestieg den Thron, doch die Rechtmäßigkeit ihrer Regentschaft wurde schon kurz darauf vom Haus York angefochten, einer weiteren Nebenlinie des Hauses Plantagenet. Im Jahr 1455 setzte ein sporadisch immer wieder aufkeimender Krieg - die blutigen und dennoch farbenprächtigen Rosenkriege - zwischen den beiden Parteien ein, der von vielen Intrigen und Seitenwechseln der opportunistischen Barone gekennzeichnet war. Am Ende, nachdem die Yorks und Lancasters sich mehr oder weniger gegenseitig ausgelöscht hatten, wurde Heinrich Tudor (VIII.), ein eher gewöhnlicher Nachkomme des Hauses Beaufort, zum neuen König von England, nachdem er den letzten Lancaster-König, Richard III. (der in der Schlacht getötet wurde), in der Schlacht von Bosworth Field besiegt hatte.

Heinrich Tudor, auch Heinrich VII. genannt, heiratete kurz darauf Elisabeth von York, um sämtliche rivalisierenden Ansprüche auf den Thron zu beenden. Er bemühte sich in Folge um die Wiederherstellung der politischen und finanziellen Stabilität des Landes, hauptsächlich mit Hilfe von skrupellosen Besteuerungsmethoden, die die gesetzlichen Rahmenbedingungen überschritten, und rief den königlichen Rat ins Leben, um die Adeligen in Schach zu halten. Aber erst sein Sohn Heinrich VIII., mit seiner langen Regierungszeit (1509 - 1547), und seine Enkelin Elisabeth I. (1558 - 1603) rüttelten wirklich an den Grundfesten Englands. Neben den Enthauptungen zahlreicher Frauen und rivalisierender Thronprätendenten schuf Heinrich in all seiner Arroganz die Church of England, um sich vom Papst zu lösen - dabei wurde selbstredend der König zum Oberhaupt der neuen Kirche ernannt -, und Elisabeth festigte sie, indem sie sich den höchsten katholischen Würdenträgern widersetzte. Das waren ereignisreiche hundert Jahre für England.

In der Zwischenzeit wurden die einfachen Bürger immer weniger einfach. Im Jahr 1295 wurde das Unterhaus geschaffen, in dem gewählte Vertreter, die keine "weltlichen oder geistlichen Lords" waren, die Anliegen des Volkes vortragen und dem König ihren Rat anbieten konnten. Während Heinrich sie üblicherweise ignorierte (wenn er sie nicht gerade exekutierte), pflegte Elisabeth stets ein recht enges Verhältnis zu ihnen, da sie sowohl ihren finanziellen als auch patriotischen Wert erkannte. Unter Heinrich und vor allem unter Elisabeth gediehen die Künste, und Barden schrieben einige der größten Theaterstücke der Geschichte, um dem einfachen Volk etwas zu geben, wofür sie ihr hart erarbeitetes Geld ausgeben konnten. Nachdem sie sämtlichen katholischen Besitz in England absorbiert hatte, konnte die Krone es sich sogar leisten, englische Komponisten, sowie ausländische Maler und Architekten zu fördern. Jahrmärkte und Feste wurden zum festen Bestandteil des täglichen Lebens.

Die "jungfräuliche Königin" verstarb kinderlos. Einer Reihe von Stuarts - die sowohl über England als auch Schottland herrschten - folgte dann der englische Bürgerkrieg, eine kurze Periode des Commonwealth (welches nach der Hinrichtung des glücklosen Karl I. Stuart ausgerufen wurde), die Wiederherstellung des Hauses Stuart, die Glorreiche Revolution, sowie im Jahr 1707 der Act of Union, mit dem das Königreich Großbritannien formell festgelegt wurde. In der Zwischenzeit finanzierte oder begründete das Königreich im Rahmen einer unter Elisabeth eingeführten Politik Erkundungsmissionen und Kolonialsiedlungen auf der ganzen Welt, zunächst in der Neuen Welt und später auch andernorts. Die Royal Navy konnte sich außerdem unter einer anderen von Elisabeth eingeführten Politik, unter dem Druck der spanischen Armada, als vorherrschende Seemacht etablieren.

Die liebliche Königin Anne war insgesamt 17-mal schwanger, hatte aber keinen lebenden Nachfahren mehr, als sie 1714 im Alter von 49 Jahren verstarb. Deshalb folgte ihr ihr Cousin zweiten Grades, Georg von Hannover, auf den Thron, der des Englischen nicht mächtig war. Die langlebigen Georgs (zwischen 1714 und 1830 gab es vier von ihnen) zeigten einen Hang zur Unachtsamkeit und zum Wahnsinn und so war es nicht sonderlich überraschend, dass diese Periode vor allem durch den Übergang zum heutigen System einer von einem Premierminister geführten Kabinettsregierung unter einem "konstitutionellen" Monarchen geprägt war. Georg III. verlor zwar die amerikanischen Kolonien, war jedoch zur Stelle (wenn auch nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte), als die Briten Napoléon in Waterloo ein für alle Mal besiegen konnten. Es war vielleicht zum Besten, dass fortan ein Premierminister regierte, während der Monarch mehr die Rolle einer Gallionsfigur und eines Symbols einnahm, statt der eines Herrschers. Auf das Haus Hannover folgte ein einzelner, nicht besonders bemerkenswerter Monarch aus dem Haus Sachsen-Coburg, welches sich im Jahr 1917 in Haus Windsor umbenannte, um der antideutschen Stimmung während des Ersten Weltkriegs nicht zum Opfer zu fallen.

Britannien, das Land der Revolutionen, sah sich Mitte des 19. Jahrhunderts einer weiteren entgegen. Die "zweite" industrielle Revolution war gekennzeichnet durch den Schleier von Kohlerauch, den Lärm von Fabriken und Werften, sowie das Netz von Eisenbahnschienen, das die gesamte Insel überzog. Als die neuen Elendsviertel in den neuen Industriehochburgen sich mit neuen Lohnsklaven füllten, genossen die Engländer einen Lebensstandard, wie es ihn noch nie zuvor in einer Zivilisation gegeben hatte. Jeder Aspekt des Lebens wurde förmlich vom Wohlstand, den Produkten und der Macht beeinflusst, die nun allen zur Verfügung standen, die sich das Leben im Viktorianischen Zeitalter (benannt nach der finsteren, aber langlebigen Königin) leisten konnten. 1901 wurde in Newcastle upon Tyne das erste Drehstromkraftwerk in Betrieb genommen; im Jahr 1912 verfügte Britannien über das weltgrößte integrierte Energieversorgungssystem. Die britischen Fabriken liefen pausenlos und produzierten praktisch alle erdenklichen Waren, genug von allem, mit Ausnahme von Lebensmitteln, um sich von unangenehmen internationalen Verwicklungen fernhalten zu können.

Ganz gleich, ob diese industrielle Revolution nun die Entstehung des Empires begünstigte oder umgekehrt, unter Victorias Regentschaft entstand ein Reich, "in dem die Sonne nie untergeht", als die Briten sich der "Bürde des Weißen Mannes" annahmen. Auch wenn sie bereits seit Ende des 17. Jahrhunderts kleine Teile der Welt für sich beanspruchte, verlieh erst das Aufkommen von Dampfschiffen, Zügen und Unterwasser-Telegrafenkabeln - ganz zu schweigen von einer Vielzahl an Repetiergewehren und Schlachtschiffen - der britischen Regierung die Möglichkeiten zur halbwegs effektiven Verwaltung entlegener Kolonien. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Rohmaterialien aus Kanada, Australien, Südafrika, Hongkong, Singapur, Indien, Neuseeland und unzähligen verstreuten Außenposten strömten auf den Schiffen der mächtigen englischen Handelsmarine in die riesigen englischen Häfen. Sobald Berichte über Unruhen Whitehall über die Telegrafenverbindungen erreichten, schritten die robuste britische Armee und die berühmte britische Navy schnell ein, um alle Unerfreulichkeiten im Keim zu ersticken.

Inmitten dieser Bemühungen traf der Erste Weltkrieg die stets höflichen Briten wie ein Schock. Noch schlimmer war jedoch der Zweite Weltkrieg einige Jahrzehnte später. Nachdem ihre kontinentalen Verbündeten alle von der starken deutschen Armee überrannt wurden, verteidigten die tapferen und unnachgiebigen Briten verzweifelt ihre Verbindungslinie zu ihren im fernen Osten gelegenen Kolonien, die durch Malta und den Sueskanal führte, und hielten so lange durch, bis die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten (welche das Vereinigte Königreich insgeheim bereits zuvor schon mit überaus wohlmeinenden Handelsabkommen unterstützten) sich dank der Arroganz der deutschen und japanischen Diktatoren an ihrer Seite in den Kampf stürzten. Zum Ende des Krieges lag die Wirtschaft Großbritanniens am Boden, nahezu vierhundertfünfzigtausend Bürger verloren ihr Leben, das Land wurde von drückenden Schulden und stark zunehmender Inflation geplagt, das Empire brach auseinander (die verbliebenen Kolonien schlossen sich vorgeblich zum Commonwealth of Nations zusammen) und wurde in einen Kalten Krieg verwickelt, den es selber nicht heraufbeschworen hatte ... aber man hatte gewonnen.

Als progressiver demokratischer Staat, der an seinen Sportarten, Symbolen und Traditionen hängt und ein Bruttosozialprodukt von 1,6 Billionen britischen Pfund (entspricht in etwa 2,5 Billionen Dollar) erwirtschaftet, kommt Großbritannien in fast allen Bereichen große Bedeutung zu, sei es nun im Sport, der Wissenschaft, der Politik oder im Finanzwesen.
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