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Perikles
Einzigartige Fähigkeit

Umgeben von Ruhm

+5% Kultur pro Stadtstaat,
in dem Ihr Suzerän seid.

Zusammenfassung
Wer sonst könnte zivilisatorische Ausrichtungen meistern, wenn nicht die Griechen? Als Athener kann Perikles die Macht und Flexibilität des Ausrichtungs-Systems nutzen, um auf jegliche Art und Weise siegreich zu sein.
Detaillierter Umgang
Als Anführer Griechenlands ist Perikles in der Lage, das Spiel früh durch Kultur zu bestimmen, entweder durch Allianzen mit Stadtstaaten oder durch Platzierung einer Akropolis auf einem Hügel im Zentrum der Stadtbezirke und Wunder. In Verbindung mit einem kostenlosen Joker-Platz stellt Griechenland die Regierungssupermacht im Spiel dar. Durch Erforschung der Ausrichtungen, die die Siegstrategie fördern, stehen eine Reihe an Politiken zur Verfügung, die im Laufe des Spiels hilfreich sein werden. Das Regierungssystem ist flexibel, um einen beliebigen Siegespfad zu unterstützen, auch wenn ein Kultursieg für Griechenland am einfachsten sein wird.
Historischer Kontext
Perikles, der vermutlich einflussreichste griechische Redner und General seiner Zeit, wurde von keinem Geringeren als dem Historiker Thukydides als "der erste Mann in Athen" bezeichnet. (Thukydides war jedoch auch der Meinung, dass Politik auf Eigeninteresse und Furcht fußen sollte, seine Sicht sollte also vielleicht skeptisch beäugt werden.) Zu seinen eigenen Zwecken wandelte er den Attischen Seebund - der für den Kampf gegen die Perser gegründet worden war - in eine Art Athener Proto-Reich um. Er versuchte ebenfalls, Athen zum künstlerischen und kulturellen Zentrum Griechenlands zu machen, und das ziemlich erfolgreich. Und seine Unterstützung der noch jungen attischen Demokratie brachte ihm die Bezeichnung als Populist ein (worüber er selbst wahrscheinlich gelacht hätte).

Perikles wurde um das Jahr 500 v. Chr. in Holargos, einem kleinen Ort nördlich von Athen, aus der Verbindung zwischen dem General und Politiker Xanthippos und Agariste, Tochter des mächtigen Geschlechts der Alkmaioniden, geboren. Sowohl Herodot als auch Plutarch berichten, dass Agariste kurz vor Perikles' Geburt geträumt haben soll, dass sie einen Löwen zur Welt bringen würde. Ob sich diese Vision nun auf seine zukünftige Tapferkeit bezog oder seinen ungewöhnlich großen Schädel - der dazu führte, dass er von zeitgenössischen Komödianten "Meerzwiebelkopf" genannt wurde - in der Jugend war Perikles eher introvertiert und mochte es, seine Rhetorik mit den philosophischen Gelehrten zu schärfen, die seine Familie sich als Lehrer leisten konnte.

In Anbetracht seiner familiären Verbindungen war es vermutlich unvermeidbar, dass Perikles früher oder später die politische Arena Athens betreten würde. Im Alter von etwa Anfang 30 war er einer der Ankläger gegen Kimon, einer der Anführer der konservativen Fraktion, der vorgeworfen wurde, die eigenen Interessen über die Athens zu stellen. Kimon wurde zwar freigesprochen, doch etwa zwei Jahre später schaffte es Perikles, ihn aufgrund von Anschuldigungen, Sparta zu dienen, für zehn Jahre aus Athen verbannen zu lassen. Dadurch wurde Perikles eine der führenden Persönlichkeiten in Athens demokratischer Bewegung und war ein Verfechter einer populistischen Sozialpolitik.

Perikles verbrachte die nächsten zwei Jahrzehnte damit, seine Position zu festigen, indem er die unteren Klassen mit Gefälligkeiten und Zuwendungen bedachte. Durch einen seiner ersten Erlasse wurden Staatsgelder verwendet, um den Armen den Zugang zum Theater zu ermöglichen, ein anderer sorgte dafür, dass Geschworenen am hohen Gericht Athens großzügige Gerichtsgelder zugestanden wurden. Ganz im Sinne der anderen "Demokraten" (der Unterstützer des Staatsvolks) arbeitete Perikles daran, die Rolle des Areopag, des aristokratischen Rats, der die Stadt regierte, zu schmälern und die Ekklesia, eine Volksversammlung freier Bürger, in Athen zu stärken. In seinen Augen war es entscheidend, dass Athen die Öffentlichkeit in das Zentrum des Interesses rücken sollte, da er in ihr eine noch nicht genutzte und entscheidende Ressource für die zukünftige Dominanz Athens in Griechenland sah. So schaffte er für die unteren Klassen Stück für Stück Zugang zum politischen System und zu politischen Ämtern, von denen sie vormals ausgeschlossen waren. Man könnte also argumentieren, dass die westliche Demokratie in den Träumen von einem Imperium wurzelt.

In seiner Tätigkeit als Politiker erwies er sich als meisterhafter Redner, der das Wissen eines Sophisten und die Logik eines Philosophen in seinen Reden miteinander verband - schließlich war er von den Besten beider Lager ausgebildet worden. Seine Gegner behaupteten jedoch, dass seine Gemahlin Aspasia in Wahrheit seine Reden für ihn schrieb. Die Anschuldigung, seinen Erfolg einer Frau zu verdanken, war für jeden Staatsmann vor allem in Athen, wo Frauen bestenfalls als Einwohner zweiter Klasse angesehen wurden, eine schwerwiegende Beleidigung. Die Ermordung des Ephialtes, einem der frühen Anführer der demokratischen Bewegung, bot Perikles die Gelegenheit, seine Autorität zu festigen. Ohne Kimon und andere Oppositionelle wurde aus dem nun unangefochtenen Anführer der Demokraten der unangefochtene Anführer Athens.

Nach der gescheiterten zweiten Invasion Persiens im Jahr 479 v. Chr. und dem Rückzug Spartas und seiner peloponnesischen Verbündeten wuchs die Bedeutung des Attischen Seebundes, einer militärischen Allianz der ägäischen Stadtstaaten, die die griechischen Interessen wahren sollte - oder zumindest die Interessen, denen Perikles Bedeutung beimaß. Nach einer Niederlage gegen die persische Streitmacht im Jahr 454 v. Chr. setzte Athen alles daran, die Seebundkasse, die aus Steuern gespeist wurde, die von den Mitgliedern zum Wiederaufbau der durch die Perser zerstörten Tempel entrichtet wurden, von Delos nach Athen zu überführen. Drei Jahre später setzte Perikles mit dem Münzdekret durch, dass überall im Bund attische Münzen, Maße und Gewichte zum Standard erklärt wurden.

Perikles nutzte die Schatzkasse für den Ruhm Athens, indem er daraus verschiedene Bauprojekte finanzierte, vor allem einige der Bauwerke der Akropolis: den Tempel der Athena Nike, das Erechtheion und den Parthenon, dessen Bau um das Jahr 447 v. Chr. herum begonnen wurde. Er argumentierte, dass die Verbündeten Athen, das die größte Flotte besaß, für deren Verteidigung bezahlten und er von daher keinerlei Rechenschaft schuldig sei, wofür das Geld ausgegeben würde. Er nutzte außerdem Gelder (sowohl eigene als auch die des Bundes), um die berühmten Dichter Sophokles, Aischylos, Euripides und Aristophanes zu unterstützen, die durch all die kostenlosen Vorführungen ihrer Tragödien nicht gerade reich wurden. Bildhauer wie Phidias und Anaxagoras verzierten Athen mit Werken aus Marmor und Stein. Die Philosophen Protagoras, Zeno und Anaxagoras zählten zum persönlichen Freundeskreis des Perikles; Sokrates hingegen hatte für diese Art des Hofierens nicht viel übrig. Man könnte sagen, dass Perikles das goldene Zeitalter Griechenlands finanziert hat - mit 9.000 Talenten Gold, das anderen Leuten gehörte.

458 v. Chr. wurde Perikles zum Strategos (Heerführer) der vereinigten Streitkräfte Athens und dessen Verbündeter gewählt. Schon bald darauf brach er den ersten Peloponnesischen Krieg vom Zaun - zumindest tat er das nach Berichten von Thukydides und Plutarch, die beide kaum als objektive Beobachter angesehen werden können. Nach allem, was man weiß, war Perikles davon überzeugt, dass ein Krieg um die Kontrolle Griechenlands zwischen Athen und Sparta unvermeidbar war. Also entsandte er 433 v. Chr. attische Streitkräfte, um Kerkyra in einem Konflikt mit Korinth, einem Verbündeten Spartas, zu unterstützen. Es ist durchaus möglich, dass Perikles auf Streit aus war, und nicht lange, nachdem Sparta mit Krieg gedroht hatte, sollte Athen nicht von seinen gegen Mitglieder des Peloponnesischen Bundes gerichteten Handlungen absehen, gingen der Peloponnesische Bund und der Attische Seebund aufeinander los. Sparta plünderte den attischen ländlichen Raum; Perikles hingegen holte die Bevölkerung nach Athen und bereitete sich darauf vor, seine Feinde zu zermürben. Doch im Jahr 429 v. Chr. suchte eine Seuche die überfüllte Stadt heim. Unter den zahlreichen Opfern war auch Perikles, der einer Debatte mit Enterobakterien einfach nicht gewachsen war.
icon_leader_pericles
Nur weil du dich nicht für Politik interessierst, heißt das noch lange nicht, dass die Politik sich nicht für dich interessiert.

Eigenschaften

Zivilisationen
icon_civilization_greece
Griechenland

Präferenzen

Agenden
Attischer Seebund
Mag Zivilisationen, die nicht um Bündnisse mit den gleichen Stadtstaaten wetteifern. Mag keine Zivilisationen, die in direkter Konkurrenz um Bündnisse mit Stadtstaaten stehen.
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Nur weil du dich nicht für Politik interessierst, heißt das noch lange nicht, dass die Politik sich nicht für dich interessiert.

Eigenschaften

Zivilisationen
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Griechenland

Präferenzen

Agenden
Attischer Seebund
Mag Zivilisationen, die nicht um Bündnisse mit den gleichen Stadtstaaten wetteifern. Mag keine Zivilisationen, die in direkter Konkurrenz um Bündnisse mit Stadtstaaten stehen.
Einzigartige Fähigkeit

Umgeben von Ruhm

+5% Kultur pro Stadtstaat,
in dem Ihr Suzerän seid.

Zusammenfassung
Wer sonst könnte zivilisatorische Ausrichtungen meistern, wenn nicht die Griechen? Als Athener kann Perikles die Macht und Flexibilität des Ausrichtungs-Systems nutzen, um auf jegliche Art und Weise siegreich zu sein.
Detaillierter Umgang
Als Anführer Griechenlands ist Perikles in der Lage, das Spiel früh durch Kultur zu bestimmen, entweder durch Allianzen mit Stadtstaaten oder durch Platzierung einer Akropolis auf einem Hügel im Zentrum der Stadtbezirke und Wunder. In Verbindung mit einem kostenlosen Joker-Platz stellt Griechenland die Regierungssupermacht im Spiel dar. Durch Erforschung der Ausrichtungen, die die Siegstrategie fördern, stehen eine Reihe an Politiken zur Verfügung, die im Laufe des Spiels hilfreich sein werden. Das Regierungssystem ist flexibel, um einen beliebigen Siegespfad zu unterstützen, auch wenn ein Kultursieg für Griechenland am einfachsten sein wird.
Historischer Kontext
Perikles, der vermutlich einflussreichste griechische Redner und General seiner Zeit, wurde von keinem Geringeren als dem Historiker Thukydides als "der erste Mann in Athen" bezeichnet. (Thukydides war jedoch auch der Meinung, dass Politik auf Eigeninteresse und Furcht fußen sollte, seine Sicht sollte also vielleicht skeptisch beäugt werden.) Zu seinen eigenen Zwecken wandelte er den Attischen Seebund - der für den Kampf gegen die Perser gegründet worden war - in eine Art Athener Proto-Reich um. Er versuchte ebenfalls, Athen zum künstlerischen und kulturellen Zentrum Griechenlands zu machen, und das ziemlich erfolgreich. Und seine Unterstützung der noch jungen attischen Demokratie brachte ihm die Bezeichnung als Populist ein (worüber er selbst wahrscheinlich gelacht hätte).

Perikles wurde um das Jahr 500 v. Chr. in Holargos, einem kleinen Ort nördlich von Athen, aus der Verbindung zwischen dem General und Politiker Xanthippos und Agariste, Tochter des mächtigen Geschlechts der Alkmaioniden, geboren. Sowohl Herodot als auch Plutarch berichten, dass Agariste kurz vor Perikles' Geburt geträumt haben soll, dass sie einen Löwen zur Welt bringen würde. Ob sich diese Vision nun auf seine zukünftige Tapferkeit bezog oder seinen ungewöhnlich großen Schädel - der dazu führte, dass er von zeitgenössischen Komödianten "Meerzwiebelkopf" genannt wurde - in der Jugend war Perikles eher introvertiert und mochte es, seine Rhetorik mit den philosophischen Gelehrten zu schärfen, die seine Familie sich als Lehrer leisten konnte.

In Anbetracht seiner familiären Verbindungen war es vermutlich unvermeidbar, dass Perikles früher oder später die politische Arena Athens betreten würde. Im Alter von etwa Anfang 30 war er einer der Ankläger gegen Kimon, einer der Anführer der konservativen Fraktion, der vorgeworfen wurde, die eigenen Interessen über die Athens zu stellen. Kimon wurde zwar freigesprochen, doch etwa zwei Jahre später schaffte es Perikles, ihn aufgrund von Anschuldigungen, Sparta zu dienen, für zehn Jahre aus Athen verbannen zu lassen. Dadurch wurde Perikles eine der führenden Persönlichkeiten in Athens demokratischer Bewegung und war ein Verfechter einer populistischen Sozialpolitik.

Perikles verbrachte die nächsten zwei Jahrzehnte damit, seine Position zu festigen, indem er die unteren Klassen mit Gefälligkeiten und Zuwendungen bedachte. Durch einen seiner ersten Erlasse wurden Staatsgelder verwendet, um den Armen den Zugang zum Theater zu ermöglichen, ein anderer sorgte dafür, dass Geschworenen am hohen Gericht Athens großzügige Gerichtsgelder zugestanden wurden. Ganz im Sinne der anderen "Demokraten" (der Unterstützer des Staatsvolks) arbeitete Perikles daran, die Rolle des Areopag, des aristokratischen Rats, der die Stadt regierte, zu schmälern und die Ekklesia, eine Volksversammlung freier Bürger, in Athen zu stärken. In seinen Augen war es entscheidend, dass Athen die Öffentlichkeit in das Zentrum des Interesses rücken sollte, da er in ihr eine noch nicht genutzte und entscheidende Ressource für die zukünftige Dominanz Athens in Griechenland sah. So schaffte er für die unteren Klassen Stück für Stück Zugang zum politischen System und zu politischen Ämtern, von denen sie vormals ausgeschlossen waren. Man könnte also argumentieren, dass die westliche Demokratie in den Träumen von einem Imperium wurzelt.

In seiner Tätigkeit als Politiker erwies er sich als meisterhafter Redner, der das Wissen eines Sophisten und die Logik eines Philosophen in seinen Reden miteinander verband - schließlich war er von den Besten beider Lager ausgebildet worden. Seine Gegner behaupteten jedoch, dass seine Gemahlin Aspasia in Wahrheit seine Reden für ihn schrieb. Die Anschuldigung, seinen Erfolg einer Frau zu verdanken, war für jeden Staatsmann vor allem in Athen, wo Frauen bestenfalls als Einwohner zweiter Klasse angesehen wurden, eine schwerwiegende Beleidigung. Die Ermordung des Ephialtes, einem der frühen Anführer der demokratischen Bewegung, bot Perikles die Gelegenheit, seine Autorität zu festigen. Ohne Kimon und andere Oppositionelle wurde aus dem nun unangefochtenen Anführer der Demokraten der unangefochtene Anführer Athens.

Nach der gescheiterten zweiten Invasion Persiens im Jahr 479 v. Chr. und dem Rückzug Spartas und seiner peloponnesischen Verbündeten wuchs die Bedeutung des Attischen Seebundes, einer militärischen Allianz der ägäischen Stadtstaaten, die die griechischen Interessen wahren sollte - oder zumindest die Interessen, denen Perikles Bedeutung beimaß. Nach einer Niederlage gegen die persische Streitmacht im Jahr 454 v. Chr. setzte Athen alles daran, die Seebundkasse, die aus Steuern gespeist wurde, die von den Mitgliedern zum Wiederaufbau der durch die Perser zerstörten Tempel entrichtet wurden, von Delos nach Athen zu überführen. Drei Jahre später setzte Perikles mit dem Münzdekret durch, dass überall im Bund attische Münzen, Maße und Gewichte zum Standard erklärt wurden.

Perikles nutzte die Schatzkasse für den Ruhm Athens, indem er daraus verschiedene Bauprojekte finanzierte, vor allem einige der Bauwerke der Akropolis: den Tempel der Athena Nike, das Erechtheion und den Parthenon, dessen Bau um das Jahr 447 v. Chr. herum begonnen wurde. Er argumentierte, dass die Verbündeten Athen, das die größte Flotte besaß, für deren Verteidigung bezahlten und er von daher keinerlei Rechenschaft schuldig sei, wofür das Geld ausgegeben würde. Er nutzte außerdem Gelder (sowohl eigene als auch die des Bundes), um die berühmten Dichter Sophokles, Aischylos, Euripides und Aristophanes zu unterstützen, die durch all die kostenlosen Vorführungen ihrer Tragödien nicht gerade reich wurden. Bildhauer wie Phidias und Anaxagoras verzierten Athen mit Werken aus Marmor und Stein. Die Philosophen Protagoras, Zeno und Anaxagoras zählten zum persönlichen Freundeskreis des Perikles; Sokrates hingegen hatte für diese Art des Hofierens nicht viel übrig. Man könnte sagen, dass Perikles das goldene Zeitalter Griechenlands finanziert hat - mit 9.000 Talenten Gold, das anderen Leuten gehörte.

458 v. Chr. wurde Perikles zum Strategos (Heerführer) der vereinigten Streitkräfte Athens und dessen Verbündeter gewählt. Schon bald darauf brach er den ersten Peloponnesischen Krieg vom Zaun - zumindest tat er das nach Berichten von Thukydides und Plutarch, die beide kaum als objektive Beobachter angesehen werden können. Nach allem, was man weiß, war Perikles davon überzeugt, dass ein Krieg um die Kontrolle Griechenlands zwischen Athen und Sparta unvermeidbar war. Also entsandte er 433 v. Chr. attische Streitkräfte, um Kerkyra in einem Konflikt mit Korinth, einem Verbündeten Spartas, zu unterstützen. Es ist durchaus möglich, dass Perikles auf Streit aus war, und nicht lange, nachdem Sparta mit Krieg gedroht hatte, sollte Athen nicht von seinen gegen Mitglieder des Peloponnesischen Bundes gerichteten Handlungen absehen, gingen der Peloponnesische Bund und der Attische Seebund aufeinander los. Sparta plünderte den attischen ländlichen Raum; Perikles hingegen holte die Bevölkerung nach Athen und bereitete sich darauf vor, seine Feinde zu zermürben. Doch im Jahr 429 v. Chr. suchte eine Seuche die überfüllte Stadt heim. Unter den zahlreichen Opfern war auch Perikles, der einer Debatte mit Enterobakterien einfach nicht gewachsen war.
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