Ein zusätzlicher Joker-Politikplatz in jeder Regierung.
Historischer Kontext
Das klassische (häufig auch als hellenisch bezeichnete) Zeitalter Griechenlands begann mit dem Tod des letzten Athener Tyrannen im Jahr 510 v. Chr. und endete mit der Ermordung von Philipp II. von Makedonien im Jahr 336 v. Chr. Treffenderweise wird dieses Zeitalter durch den Tod großer Persönlichkeiten definiert, denn es war ein blutiges Zeitalter - gekennzeichnet durch zwei blutige Kriege, dem Niedergang von einflussreichen Stadtstaaten und dem Aufstieg der makedonischen Hegemonie. Aber während dieser 174 Jahre legten die Griechen auch die Grundsäulen westlicher Zivilisationen: der Beginn von Empirismus, künstlerischer Ästhetik, politischen Strukturen, literarischen Formen und allem, was Kultur ausmacht. Es war ein Zeitalter der Kontraste und eine ikonische Epoche der Weltgeschichte.
Die Griechen prägten den Begriff Polis (der seit jeher missbräuchlich verwendet wird) zur Bezeichnung ihrer Stadtstaaten. Traditionell wurde der Begriff für eine politische Einheit nach dem klassischen Vorbild Athens genutzt - eine zentrale Stadt, die die viel kleineren umliegenden Städte und Dörfer kontrolliert. Aber der Begriff beschreibt ebenso einen Zusammenschluss von verbündeten kleineren Städten ohne eine allmächtige zentrale Stadt, ganz nach dem Vorbild der Organisation von Sparta. Und genau dieser Unterschied verrät eine Menge über die Geschichte des antiken Griechenlands. Vier Stadtstaaten waren mächtiger als die vielen restlichen - Korinth, Theben, Athen und Sparta. Jede Polis war eine eigenständige politische Einheit, die nur ihren eigenen Bürgern gegenüber verantwortlich war. Obwohl die Bürger der einzelnen Stadtstaaten alle eine gemeinsame Geschichte, Kultur und Sprache (Griechisch, natürlich) miteinander teilten, hielt sie das nicht davon ab, sich ständig untereinander zu zerstreiten und sogar Krieg gegeneinander zu führen, wenn ihnen danach war. Die Griechen konnten sich zwar zusammenschließen, um einen gemeinsamen Feind zu bekämpfen, aber derartige Bündnisse zerfielen in der Regel schnell, sobald die akute Krise überstanden war und man wieder dazu übergehen konnte, sich gegenseitig zu töten.
Die Streitigkeiten begannen im Jahr 512 v. Chr. mit dem Tod von Peisistratos, dem Tyrannen von Athen. Der Athener Adel hatte die Nase voll von Tyrannen (hier sei darauf hingewiesen, dass der Begriff zu dieser Zeit noch nicht die heutige negative Bedeutung hatte) und bat Sparta um Hilfe, um seinen Sohn Hippias zu stürzen. Der König von Sparta, Kleomenes I., wollte eine Oligarchie nach spartanischem Vorbild etablieren, musste sich jedoch Kleisthenes von Athen geschlagen geben, der eine Reihe von Reformen zur Errichtung einer isonomischen Demokratie einführte, in der allen Bürgern (ausgenommen Frauen und Sklaven) dem Gesetz nach dieselben Rechte zustanden. So fand die Demokratie ihren Weg in diese Zivilisation und seitdem war nichts mehr wie zuvor. Die Spartaner griffen Athen an, um ihre Marionetten wieder einzusetzen, aber die gerade erst befreiten Bürger verteidigten ihre Stadt mit großer Beharrlichkeit, sodass die frustrierten Spartaner zum Rückzug gezwungen waren. So entstand eine Rivalität zwischen beiden Seiten, die über Jahrhunderte anhalten sollte.
Die Rivalität wurde jedoch schnell ausgesetzt, als sich eine noch größere Bedrohung manifestierte ... die Perser. Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. errichteten griechische Kolonisten Städte in Ionien (die Küstenregion von Kleinasien). Aber bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. waren alle unter die Herrschaft des Persischen Reiches gefallen. 499 v. Chr. erhoben sich diese Städte im Rahmen des Ionischen Aufstands jedoch gegen ihre "Unterdrücker". Athen und einige weitere ägäische Stadtstaaten waren unbedacht genug, ihren griechischen Brüdern militärische Unterstützung zu senden. Ihr Plan ging jedoch nicht auf und das Bündnis wurde 494 v. Chr. in der Schlacht bei Lade vernichtend geschlagen. Die Perser marschierten nun ihrerseits aus Vergeltung durch Makedonien und Thrakien, plünderten die Regionen aus und entsandten eine Flotte durch die Ägäis, die alles versenkte, was sich ihnen in den Weg stellte. 490 v. Chr. landete Dareios der Große mit einem persischen Heer (mit zwischen 20.000 bis 100.000 Soldaten) in Attika, um Athen einzunehmen. Ihnen stellten sich gerade mal mickrige 9.000 Athener und 1.000 Plataier entgegen, die die Perser nichtsdestotrotz bei Marathon aufhalten konnten. Der Sieg erkaufte den Griechen ein ganzes Jahrzehnt, um sich für die nächste Phase vorzubereiten.
In dieser Zeit haben sie jedoch nicht viel getan, außer sich untereinander zu streiten. 480 v. Chr. startete der persische König Xerxes I. einen erneuten Angriff auf Griechenland, wobei er dieses Mal persönlich um die 300.000 Soldaten auf die Halbinsel führte. Diese gewaltige Streitmacht überrannte die in ihrem Weg liegenden griechischen Städte im Eiltempo und marschierte unerbittlich in Richtung Athen. Vom Meer aus wurden sie von der ebenso großen persischen Flotte unterstützt. Nachdem er für eine kurze Weile von einer kleinen Truppe sturer Spartaner (den Legenden nach nur 300 Mann) sowie 1.100 Thespier und Thebaner (an die sich niemand erinnert) am Engpass bei den Thermopylen aufgehalten wurde, marschierte Xerxes in Attika ein und eroberte ein brennendes und zuvor evakuiertes Athen.
In der Zwischenzeit machte sich die von den Athenern angeführte Koalitionsflotte von 271 Galeeren und Trieren auf, um sich den ungefähr 800 persischen Schiffen in der Straße von Artemision zu stellen. Die mehrere Tage andauernde Schlacht endete mit einem Patt, aber die Griechen konnten sich die Verluste nicht leisten und zogen sich, nachdem sie vom Verlauf der Schlacht bei den Thermopylen erfuhren, tapfer nach Salamis zurück. Xerxes wollte den halsstarrigen Griechen einen vernichtenden Schlag versetzen, um sie zur Aufgabe zu zwingen, und schickte seine Flotte schnell durch die Meerenge hinterher. In den engen Gewässern war die schiere Anzahl der persischen Schiffe jedoch eher ein Hindernis als ein Segen und so rettete die überlegene griechische Seemannschaft den Sieg. (Herodot zufolge waren die ungleichen Verlustzahlen eine Folge der Tatsache, dass die meisten Perser nicht schwimmen konnten, während die Griechen es bis zur Küste schafften.)
Aus Angst, an einem so schrecklichen Ort festzusitzen und aufgrund der einsetzenden Knappheit an Nahrung und Vorräten, die nicht über das Meer transportiert werden konnten, ordnete Xerxes den geordneten Rückzug zum Hellespont an. 479 v. Chr. besiegte ein alliiertes Heer unter der Führung des Spartaners Pausanias eine ansehnliche persische Armee, die zurückgelassen wurde, um "den Griechen den Rest zu geben". Die von den Athenern angeführte Flotte vernichtete die persische Flotte bei Mykale und nahm im Folgejahr die ionisch-griechische Stadt Byzanz ein. Nach Eingliederung der Insel-Stadtstaaten in den Attischen Seebund konnten die Athener die Perser aus der Ägäis vertreiben. Die spartanischen Hopliten beschlossen, dass der Krieg beendet sei - was der Wahrheit entsprach - und kehrten heim.
Nachdem der Frieden (oder zumindest so etwas Ähnliches) wiederhergestellt war, ließen die Griechen sich nieder, um die Kultur und Zivilisation zu prägen. Griechische Dramatiker definierten das Drama und die Komödie, Perikles plünderte die Schatzkammer des Attischen Seebundes, um den Parthenon und andere Wunder zu errichten, und die Bildhauer Phidias, Myron und Polyklet erweckten Marmor, Stein und Bronze zum Leben. Philosophen und Sophisten wie Sokrates und Aristoteles erörterten in Lyzeen, Bibliotheken (und manchmal auch auf der Straße) den Sinn des Lebens und viele andere Dinge. Herodot und Thukydides begannen mit der Aufzeichnung der "Geschichte". Pythagoras und Eudoxos schufen die Grundlagen für die westliche Mathematik. Die Religion wurde formalisiert und das Gesetz niedergeschrieben. Hippokrates praktizierte in Athen die Künste der Medizin. Und alles wurde niedergeschrieben, selbst die Kindermärchen von Aesop. Wer weiß, was die Griechen sonst noch alles hätten vollbringen können ... wenn sie nicht wieder angefangen hätten, sich gegenseitig umzubringen.
Thukydides schrieb die ganze schmutzige Geschichte nieder, um der Welt ein genaues Bild der Geschehnisse während des Peloponnesischen Kriegs zu hinterlassen, dem lang andauernden Konflikt zwischen dem von Athen angeführten (um es freundlich auszudrücken) Attischen Seebund und dem Peloponnesischen Bund unter der Führung Spartas. Selbst die Stadtstaaten, die sich aus dem Konflikt heraushalten wollten - wie Milos, das Athens Angebot zum Beitritt in den Attischen Seebund ablehnte und dann gezwungen war, Steuern an Athen zu leisten, um nicht zerstört zu werden -, endeten früher oder später auf dem Schlachtfeld. Der in einem Patt mündende Erste Peloponnesische Krieg begann 460 v. Chr. und endete 445 v. Chr. mit dem 30-jährigen Frieden, einem Friedensvertrag zwischen Sparta und Athen, der ihre jeweiligen "Einflusssphären" genau absteckte.
Aber jeder Bund neigte dazu, sich in die Angelegenheiten des anderen einzumischen und schon bald, im Jahr 431 v. Chr., kam es erneut zum Krieg. Nach unzähligen Schlachten und vielem Blutvergießen einigten sich beide Seiten auf den Nikiasfrieden, auch "50-jähriger Frieden" genannt. Er hielt jedoch nicht an. Es folgten weitere Schlachten, noch mehr Blutvergießen und unzählige Plünderungen. 415 v. Chr. setzte Athen schließlich alles auf eine massive Invasion der Stadt Syrakus auf Sizilien, eine griechische Kolonie von Korinth. Es endete mit einer Katastrophe und ihre gesamte Streitmacht war bis zum Jahr 413 v. Chr. komplett aufgerieben worden. In der Zwischenzeit unterstützten die Perser Aufstände gegen Athens arrogantes Auftreten auf den Ägäischen Inseln. 405 v. Chr. folgte dann der Todesstoß, als der spartanische Admiral mit 180 Schiffen des Peloponnesischen Bundes die neue Athener Flotte in der Schlacht bei Aigospotamoi zerstörte. Athen ergab sich ein Jahr später und Sparta regierte fortan unangefochten über Griechenland.
Allerdings funktionierte die spartanische Hegemonie nicht so gut, wie die spartanischen Könige sich die Weltordnung vorgestellt hatten. Stattdessen kam es im Laufe des folgenden halben Jahrhunderts wechselweise immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Theben, Athen und einem wiederbelebten Böotischen Bund, die jedoch allesamt zu keinem Ergebnis führten. Keine der Seiten war in der Lage, Griechenland zu vereinen oder zu unterwerfen. Die genauen Details von Täuschung, Verrat, Krieg und Massaker sind zu ermüdend für eine Aufzählung, es sei daher lediglich darauf hingewiesen, dass die Stadtstaaten im Süden Griechenlands von den Jahrzehnten des brutalen Kriegs geschwächt waren und sich das Machtgleichgewicht immer weiter nach Norden verlagerte, nach Makedonien.
Um 359 v. Chr. herum übernahm Philipp II. die Regentschaft über Makedonien, das bis dahin nur als unbedeutendes barbarisches Königreich am Rand der griechischen Welt galt. Philipp II. war jedoch sehr ambitioniert und so überrannten seine makedonischen Hopliten schon bald die nahegelegenen Landstriche von Paionien, Illyrien und Thrakien. Im Zuge dieser Eroberungen nahm er 357 v. Chr. auch den größten thrakischen Hafen ein - Amphipolis. Ein Jahr darauf eroberte Philipp II. den unter dem Schutz Athens stehenden Hafen Pydna. Der große (und offenbar prophetische) Redner Demosthenes versuchte mit nur geringem Erfolg, die Athener und andere lautstark dazu zu ermutigen, der makedonischen Expansion entschlossen entgegen zu treten, doch es war bereits zu spät. 338 v. Chr. führte Philipp II. seine Armee gen Süden und wurde dabei von seinem 16-jährigen Sohn Alexander begleitet, der sich bereits im Kampf bewiesen hatte, als er zuvor eine kleine makedonische Armee zur Niederschlagung eines thrakischen Aufstands anführte. Nachdem er einige kleinere Armeen aus dem Weg geräumt hatte, gelang Philipp II. in der Schlacht von Chaironeia auch ein vernichtender Sieg über die kombinierten Armeen von Athen, Korinth, Theben, Megara, Chalkis, Achaia, Epidauros und Troizen. Philipps Sieg hier gilt als die entscheidendste Schlacht der antiken Welt.
Ungeachtet dessen wandte Philipp II. seine Aufmerksamkeit nun Sparta und deren wenigen Verbündeten zu, die sich bislang dem Krieg ferngehalten hatten. Er verbrachte das folgende Jahr damit, spartanische Ländereien zu verwüsten, Frieden mit den Verbündeten Spartas zu schließen, die sich ihm zuvor widersetzt hatten, und Verhandlungen mit Sparta zu führen. Seine Bemühungen trugen zumindest teilweise Früchte und so begründete er in der zweiten Hälfte des Jahres 337 v. Chr. den Korinthischen Bund (nach dem Ort benannt, an dem seine Armee ihr Lager aufgeschlagen hatte), der nicht nur den Frieden zwischen den Ländern des Bunds sicherte, sondern auch militärische Unterstützung für Philipp II. im Kampf gegen die verhassten Perser. Alle Staaten unterzeichneten ... mit Ausnahme von Sparta. Der Bund ernannte Philipp II. in Folge zum Strategos (Kommandeur) der Invasion.
Nachdem sich Griechenland nun effektiv sicher unter makedonischer Kontrolle befand, wurde im Jahr 336 v. Chr. eine Vorhut vom Norden aus nach Kleinasien entsandt, um den Krieg zu beginnen. Philipp sollte später mit einer vereinten griechischen Armee folgen, einem deutlich größeren Heer, das bis ins Herz von Persien vorstoßen sollte. Aber anstatt die bekannte Welt zu erobern - diese Aufgabe hinterließ er seinem Sohn -, wurde Philipp II. während der Hochzeit seiner Tochter von einem seiner Leibwächter ermordet. So wurde Alexander im Alter von 20 Jahren zum König von Makedonien und zum faktischen Herrscher über ganz Griechenland. Der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt.
Etwa 667.500 (während des Peloponnesischen Kriegs)
Hauptstadt
Jede Stadt, aber primär Sparta und aktuell Athen
Einzigartige Fähigkeit
Platos Republik
Ein zusätzlicher Joker-Politikplatz in jeder Regierung.
Historischer Kontext
Das klassische (häufig auch als hellenisch bezeichnete) Zeitalter Griechenlands begann mit dem Tod des letzten Athener Tyrannen im Jahr 510 v. Chr. und endete mit der Ermordung von Philipp II. von Makedonien im Jahr 336 v. Chr. Treffenderweise wird dieses Zeitalter durch den Tod großer Persönlichkeiten definiert, denn es war ein blutiges Zeitalter - gekennzeichnet durch zwei blutige Kriege, dem Niedergang von einflussreichen Stadtstaaten und dem Aufstieg der makedonischen Hegemonie. Aber während dieser 174 Jahre legten die Griechen auch die Grundsäulen westlicher Zivilisationen: der Beginn von Empirismus, künstlerischer Ästhetik, politischen Strukturen, literarischen Formen und allem, was Kultur ausmacht. Es war ein Zeitalter der Kontraste und eine ikonische Epoche der Weltgeschichte.
Die Griechen prägten den Begriff Polis (der seit jeher missbräuchlich verwendet wird) zur Bezeichnung ihrer Stadtstaaten. Traditionell wurde der Begriff für eine politische Einheit nach dem klassischen Vorbild Athens genutzt - eine zentrale Stadt, die die viel kleineren umliegenden Städte und Dörfer kontrolliert. Aber der Begriff beschreibt ebenso einen Zusammenschluss von verbündeten kleineren Städten ohne eine allmächtige zentrale Stadt, ganz nach dem Vorbild der Organisation von Sparta. Und genau dieser Unterschied verrät eine Menge über die Geschichte des antiken Griechenlands. Vier Stadtstaaten waren mächtiger als die vielen restlichen - Korinth, Theben, Athen und Sparta. Jede Polis war eine eigenständige politische Einheit, die nur ihren eigenen Bürgern gegenüber verantwortlich war. Obwohl die Bürger der einzelnen Stadtstaaten alle eine gemeinsame Geschichte, Kultur und Sprache (Griechisch, natürlich) miteinander teilten, hielt sie das nicht davon ab, sich ständig untereinander zu zerstreiten und sogar Krieg gegeneinander zu führen, wenn ihnen danach war. Die Griechen konnten sich zwar zusammenschließen, um einen gemeinsamen Feind zu bekämpfen, aber derartige Bündnisse zerfielen in der Regel schnell, sobald die akute Krise überstanden war und man wieder dazu übergehen konnte, sich gegenseitig zu töten.
Die Streitigkeiten begannen im Jahr 512 v. Chr. mit dem Tod von Peisistratos, dem Tyrannen von Athen. Der Athener Adel hatte die Nase voll von Tyrannen (hier sei darauf hingewiesen, dass der Begriff zu dieser Zeit noch nicht die heutige negative Bedeutung hatte) und bat Sparta um Hilfe, um seinen Sohn Hippias zu stürzen. Der König von Sparta, Kleomenes I., wollte eine Oligarchie nach spartanischem Vorbild etablieren, musste sich jedoch Kleisthenes von Athen geschlagen geben, der eine Reihe von Reformen zur Errichtung einer isonomischen Demokratie einführte, in der allen Bürgern (ausgenommen Frauen und Sklaven) dem Gesetz nach dieselben Rechte zustanden. So fand die Demokratie ihren Weg in diese Zivilisation und seitdem war nichts mehr wie zuvor. Die Spartaner griffen Athen an, um ihre Marionetten wieder einzusetzen, aber die gerade erst befreiten Bürger verteidigten ihre Stadt mit großer Beharrlichkeit, sodass die frustrierten Spartaner zum Rückzug gezwungen waren. So entstand eine Rivalität zwischen beiden Seiten, die über Jahrhunderte anhalten sollte.
Die Rivalität wurde jedoch schnell ausgesetzt, als sich eine noch größere Bedrohung manifestierte ... die Perser. Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. errichteten griechische Kolonisten Städte in Ionien (die Küstenregion von Kleinasien). Aber bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. waren alle unter die Herrschaft des Persischen Reiches gefallen. 499 v. Chr. erhoben sich diese Städte im Rahmen des Ionischen Aufstands jedoch gegen ihre "Unterdrücker". Athen und einige weitere ägäische Stadtstaaten waren unbedacht genug, ihren griechischen Brüdern militärische Unterstützung zu senden. Ihr Plan ging jedoch nicht auf und das Bündnis wurde 494 v. Chr. in der Schlacht bei Lade vernichtend geschlagen. Die Perser marschierten nun ihrerseits aus Vergeltung durch Makedonien und Thrakien, plünderten die Regionen aus und entsandten eine Flotte durch die Ägäis, die alles versenkte, was sich ihnen in den Weg stellte. 490 v. Chr. landete Dareios der Große mit einem persischen Heer (mit zwischen 20.000 bis 100.000 Soldaten) in Attika, um Athen einzunehmen. Ihnen stellten sich gerade mal mickrige 9.000 Athener und 1.000 Plataier entgegen, die die Perser nichtsdestotrotz bei Marathon aufhalten konnten. Der Sieg erkaufte den Griechen ein ganzes Jahrzehnt, um sich für die nächste Phase vorzubereiten.
In dieser Zeit haben sie jedoch nicht viel getan, außer sich untereinander zu streiten. 480 v. Chr. startete der persische König Xerxes I. einen erneuten Angriff auf Griechenland, wobei er dieses Mal persönlich um die 300.000 Soldaten auf die Halbinsel führte. Diese gewaltige Streitmacht überrannte die in ihrem Weg liegenden griechischen Städte im Eiltempo und marschierte unerbittlich in Richtung Athen. Vom Meer aus wurden sie von der ebenso großen persischen Flotte unterstützt. Nachdem er für eine kurze Weile von einer kleinen Truppe sturer Spartaner (den Legenden nach nur 300 Mann) sowie 1.100 Thespier und Thebaner (an die sich niemand erinnert) am Engpass bei den Thermopylen aufgehalten wurde, marschierte Xerxes in Attika ein und eroberte ein brennendes und zuvor evakuiertes Athen.
In der Zwischenzeit machte sich die von den Athenern angeführte Koalitionsflotte von 271 Galeeren und Trieren auf, um sich den ungefähr 800 persischen Schiffen in der Straße von Artemision zu stellen. Die mehrere Tage andauernde Schlacht endete mit einem Patt, aber die Griechen konnten sich die Verluste nicht leisten und zogen sich, nachdem sie vom Verlauf der Schlacht bei den Thermopylen erfuhren, tapfer nach Salamis zurück. Xerxes wollte den halsstarrigen Griechen einen vernichtenden Schlag versetzen, um sie zur Aufgabe zu zwingen, und schickte seine Flotte schnell durch die Meerenge hinterher. In den engen Gewässern war die schiere Anzahl der persischen Schiffe jedoch eher ein Hindernis als ein Segen und so rettete die überlegene griechische Seemannschaft den Sieg. (Herodot zufolge waren die ungleichen Verlustzahlen eine Folge der Tatsache, dass die meisten Perser nicht schwimmen konnten, während die Griechen es bis zur Küste schafften.)
Aus Angst, an einem so schrecklichen Ort festzusitzen und aufgrund der einsetzenden Knappheit an Nahrung und Vorräten, die nicht über das Meer transportiert werden konnten, ordnete Xerxes den geordneten Rückzug zum Hellespont an. 479 v. Chr. besiegte ein alliiertes Heer unter der Führung des Spartaners Pausanias eine ansehnliche persische Armee, die zurückgelassen wurde, um "den Griechen den Rest zu geben". Die von den Athenern angeführte Flotte vernichtete die persische Flotte bei Mykale und nahm im Folgejahr die ionisch-griechische Stadt Byzanz ein. Nach Eingliederung der Insel-Stadtstaaten in den Attischen Seebund konnten die Athener die Perser aus der Ägäis vertreiben. Die spartanischen Hopliten beschlossen, dass der Krieg beendet sei - was der Wahrheit entsprach - und kehrten heim.
Nachdem der Frieden (oder zumindest so etwas Ähnliches) wiederhergestellt war, ließen die Griechen sich nieder, um die Kultur und Zivilisation zu prägen. Griechische Dramatiker definierten das Drama und die Komödie, Perikles plünderte die Schatzkammer des Attischen Seebundes, um den Parthenon und andere Wunder zu errichten, und die Bildhauer Phidias, Myron und Polyklet erweckten Marmor, Stein und Bronze zum Leben. Philosophen und Sophisten wie Sokrates und Aristoteles erörterten in Lyzeen, Bibliotheken (und manchmal auch auf der Straße) den Sinn des Lebens und viele andere Dinge. Herodot und Thukydides begannen mit der Aufzeichnung der "Geschichte". Pythagoras und Eudoxos schufen die Grundlagen für die westliche Mathematik. Die Religion wurde formalisiert und das Gesetz niedergeschrieben. Hippokrates praktizierte in Athen die Künste der Medizin. Und alles wurde niedergeschrieben, selbst die Kindermärchen von Aesop. Wer weiß, was die Griechen sonst noch alles hätten vollbringen können ... wenn sie nicht wieder angefangen hätten, sich gegenseitig umzubringen.
Thukydides schrieb die ganze schmutzige Geschichte nieder, um der Welt ein genaues Bild der Geschehnisse während des Peloponnesischen Kriegs zu hinterlassen, dem lang andauernden Konflikt zwischen dem von Athen angeführten (um es freundlich auszudrücken) Attischen Seebund und dem Peloponnesischen Bund unter der Führung Spartas. Selbst die Stadtstaaten, die sich aus dem Konflikt heraushalten wollten - wie Milos, das Athens Angebot zum Beitritt in den Attischen Seebund ablehnte und dann gezwungen war, Steuern an Athen zu leisten, um nicht zerstört zu werden -, endeten früher oder später auf dem Schlachtfeld. Der in einem Patt mündende Erste Peloponnesische Krieg begann 460 v. Chr. und endete 445 v. Chr. mit dem 30-jährigen Frieden, einem Friedensvertrag zwischen Sparta und Athen, der ihre jeweiligen "Einflusssphären" genau absteckte.
Aber jeder Bund neigte dazu, sich in die Angelegenheiten des anderen einzumischen und schon bald, im Jahr 431 v. Chr., kam es erneut zum Krieg. Nach unzähligen Schlachten und vielem Blutvergießen einigten sich beide Seiten auf den Nikiasfrieden, auch "50-jähriger Frieden" genannt. Er hielt jedoch nicht an. Es folgten weitere Schlachten, noch mehr Blutvergießen und unzählige Plünderungen. 415 v. Chr. setzte Athen schließlich alles auf eine massive Invasion der Stadt Syrakus auf Sizilien, eine griechische Kolonie von Korinth. Es endete mit einer Katastrophe und ihre gesamte Streitmacht war bis zum Jahr 413 v. Chr. komplett aufgerieben worden. In der Zwischenzeit unterstützten die Perser Aufstände gegen Athens arrogantes Auftreten auf den Ägäischen Inseln. 405 v. Chr. folgte dann der Todesstoß, als der spartanische Admiral mit 180 Schiffen des Peloponnesischen Bundes die neue Athener Flotte in der Schlacht bei Aigospotamoi zerstörte. Athen ergab sich ein Jahr später und Sparta regierte fortan unangefochten über Griechenland.
Allerdings funktionierte die spartanische Hegemonie nicht so gut, wie die spartanischen Könige sich die Weltordnung vorgestellt hatten. Stattdessen kam es im Laufe des folgenden halben Jahrhunderts wechselweise immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Theben, Athen und einem wiederbelebten Böotischen Bund, die jedoch allesamt zu keinem Ergebnis führten. Keine der Seiten war in der Lage, Griechenland zu vereinen oder zu unterwerfen. Die genauen Details von Täuschung, Verrat, Krieg und Massaker sind zu ermüdend für eine Aufzählung, es sei daher lediglich darauf hingewiesen, dass die Stadtstaaten im Süden Griechenlands von den Jahrzehnten des brutalen Kriegs geschwächt waren und sich das Machtgleichgewicht immer weiter nach Norden verlagerte, nach Makedonien.
Um 359 v. Chr. herum übernahm Philipp II. die Regentschaft über Makedonien, das bis dahin nur als unbedeutendes barbarisches Königreich am Rand der griechischen Welt galt. Philipp II. war jedoch sehr ambitioniert und so überrannten seine makedonischen Hopliten schon bald die nahegelegenen Landstriche von Paionien, Illyrien und Thrakien. Im Zuge dieser Eroberungen nahm er 357 v. Chr. auch den größten thrakischen Hafen ein - Amphipolis. Ein Jahr darauf eroberte Philipp II. den unter dem Schutz Athens stehenden Hafen Pydna. Der große (und offenbar prophetische) Redner Demosthenes versuchte mit nur geringem Erfolg, die Athener und andere lautstark dazu zu ermutigen, der makedonischen Expansion entschlossen entgegen zu treten, doch es war bereits zu spät. 338 v. Chr. führte Philipp II. seine Armee gen Süden und wurde dabei von seinem 16-jährigen Sohn Alexander begleitet, der sich bereits im Kampf bewiesen hatte, als er zuvor eine kleine makedonische Armee zur Niederschlagung eines thrakischen Aufstands anführte. Nachdem er einige kleinere Armeen aus dem Weg geräumt hatte, gelang Philipp II. in der Schlacht von Chaironeia auch ein vernichtender Sieg über die kombinierten Armeen von Athen, Korinth, Theben, Megara, Chalkis, Achaia, Epidauros und Troizen. Philipps Sieg hier gilt als die entscheidendste Schlacht der antiken Welt.
Ungeachtet dessen wandte Philipp II. seine Aufmerksamkeit nun Sparta und deren wenigen Verbündeten zu, die sich bislang dem Krieg ferngehalten hatten. Er verbrachte das folgende Jahr damit, spartanische Ländereien zu verwüsten, Frieden mit den Verbündeten Spartas zu schließen, die sich ihm zuvor widersetzt hatten, und Verhandlungen mit Sparta zu führen. Seine Bemühungen trugen zumindest teilweise Früchte und so begründete er in der zweiten Hälfte des Jahres 337 v. Chr. den Korinthischen Bund (nach dem Ort benannt, an dem seine Armee ihr Lager aufgeschlagen hatte), der nicht nur den Frieden zwischen den Ländern des Bunds sicherte, sondern auch militärische Unterstützung für Philipp II. im Kampf gegen die verhassten Perser. Alle Staaten unterzeichneten ... mit Ausnahme von Sparta. Der Bund ernannte Philipp II. in Folge zum Strategos (Kommandeur) der Invasion.
Nachdem sich Griechenland nun effektiv sicher unter makedonischer Kontrolle befand, wurde im Jahr 336 v. Chr. eine Vorhut vom Norden aus nach Kleinasien entsandt, um den Krieg zu beginnen. Philipp sollte später mit einer vereinten griechischen Armee folgen, einem deutlich größeren Heer, das bis ins Herz von Persien vorstoßen sollte. Aber anstatt die bekannte Welt zu erobern - diese Aufgabe hinterließ er seinem Sohn -, wurde Philipp II. während der Hochzeit seiner Tochter von einem seiner Leibwächter ermordet. So wurde Alexander im Alter von 20 Jahren zum König von Makedonien und zum faktischen Herrscher über ganz Griechenland. Der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt.