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Vietnam

Amerika
Einzigartige Fähigkeit

Gründerväter

Alle Regierungsvermächtnis-Bonusse in der Hälfte der normalen Zeit verdienen.

Historischer Kontext
In Sachen Zivilisation war der Fortschritt Amerikas von einer Ansammlung zerstrittener Kolonien zu einer globalen Supermacht kometenhaft. Als Folge der Immigrationswellen ist es derzeit das viertgrößte Land mit der dritthöchsten Bevölkerungszahl. Es erstreckt sich über die Breite des Nordamerikanischen Kontinents vom Atlantik bis zum Pazifik und beherbergt einige der größten Städte der Menschheit. Mit dem größten BIP (Bruttoinlandsprodukt) und Dienstleistungssektor, der größten Medienindustrie und dem größten globalen Feuerkraftfaktor (Atomwaffen nicht inbegriffen) könnte man Amerika als die erste "Hypermacht" der Welt betrachten.

Die Wurzeln der Vereinigten Staaten von Amerika reichen bis zur Gründung von dreizehn englischen Kolonien entlang der Ostküste des nordamerikanischen Kontinents zurück. Diese Kolonien bestanden zumeist aus zweitgeborenen Söhnen der englischen Oberschicht ohne Landbesitz, Abenteurern, die schnell reich werden wollten, Verurteilten, Schuldnern, religiösen Fanatikern, politischen Radikalen und Menschen, die einfach nach einem besseren Leben suchten. Andere Immigranten - afrikanische Sklaven, europäische abhängige Dienerschaft und dergleichen - kamen nicht aus freien Stücken, sondern durch unglückliche Umstände. Was auch immer der Grund war, dieses ungehobelte Gesindel legte das Fundament für den "Schmelztiegel".

Diese Neuankömmlinge setzten ihre überlegene Feuerkraft und Technologie schnell gegen die einheimische Bevölkerung ein und lösten so den Beginn von zwei Jahrhunderten des Konflikts und der Gräueltaten aus. Bis 1776 waren die Eingeborenenstämme östlich des Mississippi entweder ausradiert, vertrieben oder bezwungen. Und wegen der sich ausweitenden westlichen Grenze und ihrer Rolle beim britischen Sieg im Siebenjährigen Krieg 1763 entwickelten die "Amerikaner" bald einen ungeziemenden Sinn für Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Nach nur wenigen kurzen Generationen seit der ersten Besiedlung bei Roanoke, Jamestown, Plymouth und an anderen unwirtlichen Orten, wagten es diese Amerikaner, gegen die Krone zu aufzurühren, für eine Gleichbehandlung mit den geschätzten Bürgern in der Heimat.

Angeführt von der Oberschicht Virginias und Intellektuellen aus Neuengland wechselten die Kolonisten in nur 12 Jahren vom Feiern eines Sieges über die Franzosen gemeinsam mit England zu einem bewaffneten Konflikt gegen die Briten. Hätte das britische Parlament nur Ben Franklins satirische "Rules by Which a Great Empire May Be Reduced to a Small One" (Regeln durch die ein großes Imperium in ein kleines verwandelt werden kann) (1773) befolgt, eine kurze Aufzählung der kolonialen Missstände, hätte England die Amerikas als mühselige Investition weitaus früher aufgegeben. Wie bei den meisten Familienstreitigkeiten war der wichtigste Faktor das Geld. Die Kolonisten rieben sich an den ihrer Meinung nach unfairen wirtschaftlichen Einschränkungen und Steuern aus Großbritannien. Dagegen hielten die Briten (zusammen mit einigen eingefleischten Loyalisten) die Amerikaner allgemein für einen Haufen undankbaren Pöbels, der keine Ahnung hatte, wie viel Geld die Krone für ihren Schutz und Fortschritt ausgab.

Bis Ende der 1770er Jahre befanden sich die amerikanischen Kolonien in offener Revolte, und am 4. Juli 1776 erklärten die gemeinschaftlichen Stellvertreter nach heftigen Debatten und Händeringen die Unabhängigkeit - der Auslöser des sogenannten amerikanischen Unabhängigkeitskriegs. Der Kampf tobte von April 1775 bis Oktober 1781. Es war der übliche konfuse Konflikt mit Guerilla-Kämpfen im Süden und viel Hin- und Hermarschieren im Norden. Die Kontinentalen (wie man die rebellierenden Kolonisten nannte) waren der gut ausgebildeten und kampferprobten britischen Armee waffen- und zahlenmäßig unterlegen, vor allem da die vielgepriesene britische Marine die absolute Kontrolle über die See hatte ... bis sich die Franzosen und Spanier gegen Ende der 1770er Jahre einmischten.

Ende 1781 besiegte die Kontinentalarmee die britischen Truppen unter General Cornwallis bei Yorktown. Da die französische Marine vor der Küste lag, konnten die Briten nicht entkommen und Cornwallis ergab sich dem Amerikaner George Washington, dem Helden der Revolution. Zwei Jahre später wurde schließlich der Friedensvertrag unterzeichnet, der der neuen Republik sämtliche Ländereien östlich des Mississippi (außer Florida, das an Spanien ging) zusprach, was es den amerikanischen Händlern ermöglichte, ihrer Habsucht auf dem ganzen Globus durch "freien Handel" zu frönen, und durch den die neue Nation offiziell anerkannt wurde.

Nachdem man die Unannehmlichkeiten hinter sich lassen konnte, machten sich die amerikanischen "Patrioten" daran, eine föderale Republik zusammenzuschustern. Der erste Anlauf, die "Articles of Confederation and Perpetual Union", die 1781 ratifiziert wurden, stellten sich als erstaunlich ineffektiv heraus, denn sie gewährte der Regierung keine Autorität, die Bürger zu besteuern, keine Möglichkeit, ein Militär zu unterhalten und keine Exekutivkräfte, um die Dinge zu beaufsichtigen. Die Anführer des neuen Kongresses der Vereinigten Staaten bemerkten diese und andere Mängel schnell und beraumten schon 1787 ein geheimes Treffen in Philadelphia an, um diese Artikel zu überarbeiten. Stattdessen entwarfen die Teilnehmer nach viel Dozieren und Argumentieren eine komplett neue Verfassung, die von den Staaten 1789 übernommen wurde und der Regierung der Vereinigten Staaten ihre derzeitige Form gab - mehr oder weniger. Im gleichen Jahr wurde Washington zum ersten Präsidenten gewählt. 1791 wurde die "Bill of Rights" hinzugefügt. Seitdem wurden noch weitere 17 Zusatzartikel hinzugefügt und weitere sechs vorgeschlagen, um es richtig zu machen.

Nachdem ihren Bürgern nun "Leben, Freiheit und das Streben nach Glück" zugesichert war, machte sich die neue Nation an ihr eigenes Glück - rasante Expansion. 1803 verkaufte Napoléon Bonaparte, nicht länger interessiert an einem barbarischen Außenposten auf einem entlegenen Kontinent, das französische Territorium Louisiana in der größten Grundbesitzübertragung der Geschichte an die Vereinigten Staaten. Da er kaum eine Ahnung davon hatte, wofür er die exorbitante Summe von 11,25 Millionen Dollar bezahlt hatte, entsandte Präsident Jefferson einige Offiziere, um das neue Territorium zu erkunden und Bericht zu erstatten. Wie sich herausstellte, hatte das noch junge Land seine Größe nahezu verdoppelt. Aber das war noch lange nicht das Ende der amerikanischen Landinbesitznahme, denn erst 1853 hatten die Vereinigten Staaten ihre jetzige kontinentale Ausdehnung erreicht.

Die Expansion brachte Konflikte mit sich und 1861 kam es zur ultimativen Familienfehde, dem Bürgerkrieg. Was folgte waren vier Jahre erbittertsten Konflikts, mit an die 600.000 Toten und 400.000 Verwundeten. Der Krieg führte zur Befreiung der Sklaven und als Folge zur beinahe vollständigen Vernichtung der Wirtschaft im Süden, die bis dahin nahezu ausschließlich auf Sklavenarbeit basierte. Ein Nachhall dieses Konflikts ist noch heute in der amerikanischen Politik zu spüren.

Nicht länger abgelenkt und dazu getrieben von einem Sinn für offenkundiges Schicksal, der Hoffnung auf ein besseres Leben und der üblichen Jagd nach Abenteuer und Wohlstand, haben Siedler, Goldsucher, Händler, Priester und Gesetzlose das Land westwärts überströmt. Nach ein paar Generationen hatten selbst die entlegenen Gebiete Amerikas einen Anflug von Kultiviertheit (nachdem man die indigenen Bewohner niedergemetzelt hatte), angesichts der Reichtümer, die mit Mineralien, Vieh und Holz und auch Tugend, dank der gottesfürchtigen Familien, die diesen "Wilden Westen" besiedelten, erlangt wurden. Entlang der gesamten östlichen und Golfküste strömten europäische Immigranten, die vom "Amerikanischen Traum" angezogen wurden, in die Städte. Dies waren die Menschen, die zu Tausenden starben, um die Erde fruchtbar zu machen, die Eisenbahn zu bauen, den Bergbau voranzutreiben und der Gesetzeslosigkeit ein Ende zu setzen.

Trotz der Ablenkungen in fernen Ländern waren die Amerikaner zu Anfang des 20. Jahrhunderts optimistisch und von einem selbstzufriedenen Glauben an Liberalismus und Progressivismus erfasst - gekennzeichnet von politischen Reformen, wissenschaftlichem Fortschritt, Urbanisierung und Imperialismus. In der Zwischenzeit erschufen Autoren und Komponisten eine neue Art amerikanischer Literatur und Musik. Aber während die amerikanische industrielle, kulturelle und wirtschaftliche Macht wuchs, konnte die Stärke des amerikanischen Militärs nicht mithalten.

Der ganze Optimismus und Idealismus wurde in den ersten beiden Jahrzehnten des neuen Jahrhunderts jäh gestoppt: Amerikas Beteiligung am Ersten Weltkrieg, die Epidemie der Spanischen Grippe 1918-1919, der Börsencrash und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise, der "moralische Verfall" in den wilden Zwanzigern und die "Dust Bowl"-Umweltkatastrophe. Die guten Zeiten waren vorbei. Mit Einführung der Prohibition (man sollte die Worte über die besten Absichten nicht vergessen) wurde die unheilvolle Union von Big Business und Big Politics durch "Big Crime" (und später "Big Media") ergänzt. Das nicht so organsierte Verbrechen wurde organsiert und die "Familien", die am Rand der amerikanischen Wirtschaft nagten, bissen sich jetzt große Stücke ab, während Gangster wie Dillinger und Capone zu Medien- und Volkshelden wurden, wie man es seit der Zeit der Groschenwestern nicht mehr erlebt hatte.

Die Vereinigten Staaten wurden vor all dem nur durch den Ausbruch des "Guten Kriegs" gerettet. Am 7. Dezember 1941 - nachdem der Konflikt in Europa bereits zwei Jahre tobte, während sich die Vereinigten Staaten betont auf Abstand hielten - wurde Amerika von Japan angegriffen. Innerhalb von Tagen erklärten Nazideutschland und das faschistische Italien den Vereinigten Staaten den Krieg und der Zweite Weltkrieg war eingeläutet. Nachdem das Land aus seinen Fehlern gelernt hatte, war es Ende 1942 an allen Schauplätzen in der Offensive und unterstützte die Alliierten mit Tonnen von Material, das sie benötigten, um den Krieg zu gewinnen. Der Krieg endete 1945, als Amerika über zwei japanischen Städten Atombomben abwarf.

Aber die frischgebackene Supermacht fand sich schnell in eine andere Art Krieg verwickelt. Als Reaktion darauf, dass die Sowjets einen eisernen Vorhang durch Osteuropa zogen, auf die chinesische kommunistische Revolution und den ersten erfolgreichen russischen Atombombentest ging die "Freie Welt" in Angriffsposition gegen das "Reich des Bösen" (wie die Sowjetunion von US-Präsident Reagan 1983 bezeichnet wurde). Der Westen und der Osten wetteiferten um die "Herzen und Gedanken" der Erdbewohner. In allen Bereichen (inklusive dem Wettrennen ins All und dem wissenschaftlichen Fortschritt) und an allen Orten gaben die Kontrahenten Unsummen aus und unternahmen große Anstrengungen, um noch tödlichere Waffen zu bauen, Regierungen zu unterwandern, bewaffnete Allianzen zu schließen, verschachtelte Spionage zu betreiben, politische Dissidenten zu unterdrücken oder zu ermorden, Stellvertreterkriege zu führen und die gegenseitigen Funkfrequenzen mit Propaganda zu überfluten. Inzwischen hielten die Bürger aller Nationen am Himmel Ausschau nach aufblühenden Atompilzen. 1989 fiel der Vorhang endlich, als die osteuropäischen Nationen die Sowjets rauswarfen. Jeglicher vernünftiger Kalkulation zufolge war der Kalte Krieg ein kolossaler, teurer Fehler für alle Beteiligten.

Die Vereinigten Staaten genossen eine neue Ära des Friedens und der Selbstzufriedenheit ... die etwa ein Jahrzehnt andauerte. Am 11. September 2001 flog eine Gruppe Terroristen, die einer Organisation namens Al-Qaida zugeordnet werden konnte, Linienjets in die Türme des World Trade Centers in New York City und ins Pentagon in Washington, DC. Der September-Anschlag kostete fast 3000 Menschen, größtenteils Zivilisten, das Leben und verursachte einen geschätzten Sachschaden von 10 Milliarden Dollar. Der noch immer andauernde "Krieg gegen den Terror" hatte begonnen.

Inmitten all dessen machte sich Amerika daran, die erhabenen Ideale der Freiheit und Gleichheit in die Tat umzusetzen, die es seit Anbeginn unterstützt, wenn auch nicht immer realisiert hatte. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben verschiedene soziale Bewegungen, etwa für die Gleichstellung von Frauen, Menschen mit verschiedenen sexuellen Präferenzen und unterschiedlichen Ethnien, das amerikanische Leben verändert. Sanfteres wie auch härteres Agieren der Vereinigten Staaten trifft auf breite internationale Aufmerksamkeit. Wenn möglich, verzauberte Amerika durch seine Medien und Kultur - wenn dies nicht möglich war, zettelte es Revolutionen und Staatsstreiche an.
PortraitSquare
icon_civilization_america

Eigenschaften

Anführer
icon_leader_t_roosevelt
Teddy Roosevelt (Bull Moose)
icon_leader_default
Teddy Roosevelt (Rough Rider)
icon_leader_default
Abraham Lincoln
Spezialeinheiten
icon_unit_american_p51
P-51 Mustang
Besondere Infrastruktur
icon_building_film_studio
Filmstudio

Geografie & soziale Daten

Ort
Nordamerika
Fläche
Etwa 9,6 Millionen Quadratkilometer
Bevölkerung
Etwa 318 Millionen
Hauptstadt
Verschiedene (Philadelphia, New York, aktuell Washington)
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Teddy Roosevelt (Bull Moose)
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Abraham Lincoln
Spezialeinheiten
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P-51 Mustang
Besondere Infrastruktur
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Geografie & soziale Daten

Ort
Nordamerika
Fläche
Etwa 9,6 Millionen Quadratkilometer
Bevölkerung
Etwa 318 Millionen
Hauptstadt
Verschiedene (Philadelphia, New York, aktuell Washington)
Einzigartige Fähigkeit

Gründerväter

Alle Regierungsvermächtnis-Bonusse in der Hälfte der normalen Zeit verdienen.

Historischer Kontext
In Sachen Zivilisation war der Fortschritt Amerikas von einer Ansammlung zerstrittener Kolonien zu einer globalen Supermacht kometenhaft. Als Folge der Immigrationswellen ist es derzeit das viertgrößte Land mit der dritthöchsten Bevölkerungszahl. Es erstreckt sich über die Breite des Nordamerikanischen Kontinents vom Atlantik bis zum Pazifik und beherbergt einige der größten Städte der Menschheit. Mit dem größten BIP (Bruttoinlandsprodukt) und Dienstleistungssektor, der größten Medienindustrie und dem größten globalen Feuerkraftfaktor (Atomwaffen nicht inbegriffen) könnte man Amerika als die erste "Hypermacht" der Welt betrachten.

Die Wurzeln der Vereinigten Staaten von Amerika reichen bis zur Gründung von dreizehn englischen Kolonien entlang der Ostküste des nordamerikanischen Kontinents zurück. Diese Kolonien bestanden zumeist aus zweitgeborenen Söhnen der englischen Oberschicht ohne Landbesitz, Abenteurern, die schnell reich werden wollten, Verurteilten, Schuldnern, religiösen Fanatikern, politischen Radikalen und Menschen, die einfach nach einem besseren Leben suchten. Andere Immigranten - afrikanische Sklaven, europäische abhängige Dienerschaft und dergleichen - kamen nicht aus freien Stücken, sondern durch unglückliche Umstände. Was auch immer der Grund war, dieses ungehobelte Gesindel legte das Fundament für den "Schmelztiegel".

Diese Neuankömmlinge setzten ihre überlegene Feuerkraft und Technologie schnell gegen die einheimische Bevölkerung ein und lösten so den Beginn von zwei Jahrhunderten des Konflikts und der Gräueltaten aus. Bis 1776 waren die Eingeborenenstämme östlich des Mississippi entweder ausradiert, vertrieben oder bezwungen. Und wegen der sich ausweitenden westlichen Grenze und ihrer Rolle beim britischen Sieg im Siebenjährigen Krieg 1763 entwickelten die "Amerikaner" bald einen ungeziemenden Sinn für Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Nach nur wenigen kurzen Generationen seit der ersten Besiedlung bei Roanoke, Jamestown, Plymouth und an anderen unwirtlichen Orten, wagten es diese Amerikaner, gegen die Krone zu aufzurühren, für eine Gleichbehandlung mit den geschätzten Bürgern in der Heimat.

Angeführt von der Oberschicht Virginias und Intellektuellen aus Neuengland wechselten die Kolonisten in nur 12 Jahren vom Feiern eines Sieges über die Franzosen gemeinsam mit England zu einem bewaffneten Konflikt gegen die Briten. Hätte das britische Parlament nur Ben Franklins satirische "Rules by Which a Great Empire May Be Reduced to a Small One" (Regeln durch die ein großes Imperium in ein kleines verwandelt werden kann) (1773) befolgt, eine kurze Aufzählung der kolonialen Missstände, hätte England die Amerikas als mühselige Investition weitaus früher aufgegeben. Wie bei den meisten Familienstreitigkeiten war der wichtigste Faktor das Geld. Die Kolonisten rieben sich an den ihrer Meinung nach unfairen wirtschaftlichen Einschränkungen und Steuern aus Großbritannien. Dagegen hielten die Briten (zusammen mit einigen eingefleischten Loyalisten) die Amerikaner allgemein für einen Haufen undankbaren Pöbels, der keine Ahnung hatte, wie viel Geld die Krone für ihren Schutz und Fortschritt ausgab.

Bis Ende der 1770er Jahre befanden sich die amerikanischen Kolonien in offener Revolte, und am 4. Juli 1776 erklärten die gemeinschaftlichen Stellvertreter nach heftigen Debatten und Händeringen die Unabhängigkeit - der Auslöser des sogenannten amerikanischen Unabhängigkeitskriegs. Der Kampf tobte von April 1775 bis Oktober 1781. Es war der übliche konfuse Konflikt mit Guerilla-Kämpfen im Süden und viel Hin- und Hermarschieren im Norden. Die Kontinentalen (wie man die rebellierenden Kolonisten nannte) waren der gut ausgebildeten und kampferprobten britischen Armee waffen- und zahlenmäßig unterlegen, vor allem da die vielgepriesene britische Marine die absolute Kontrolle über die See hatte ... bis sich die Franzosen und Spanier gegen Ende der 1770er Jahre einmischten.

Ende 1781 besiegte die Kontinentalarmee die britischen Truppen unter General Cornwallis bei Yorktown. Da die französische Marine vor der Küste lag, konnten die Briten nicht entkommen und Cornwallis ergab sich dem Amerikaner George Washington, dem Helden der Revolution. Zwei Jahre später wurde schließlich der Friedensvertrag unterzeichnet, der der neuen Republik sämtliche Ländereien östlich des Mississippi (außer Florida, das an Spanien ging) zusprach, was es den amerikanischen Händlern ermöglichte, ihrer Habsucht auf dem ganzen Globus durch "freien Handel" zu frönen, und durch den die neue Nation offiziell anerkannt wurde.

Nachdem man die Unannehmlichkeiten hinter sich lassen konnte, machten sich die amerikanischen "Patrioten" daran, eine föderale Republik zusammenzuschustern. Der erste Anlauf, die "Articles of Confederation and Perpetual Union", die 1781 ratifiziert wurden, stellten sich als erstaunlich ineffektiv heraus, denn sie gewährte der Regierung keine Autorität, die Bürger zu besteuern, keine Möglichkeit, ein Militär zu unterhalten und keine Exekutivkräfte, um die Dinge zu beaufsichtigen. Die Anführer des neuen Kongresses der Vereinigten Staaten bemerkten diese und andere Mängel schnell und beraumten schon 1787 ein geheimes Treffen in Philadelphia an, um diese Artikel zu überarbeiten. Stattdessen entwarfen die Teilnehmer nach viel Dozieren und Argumentieren eine komplett neue Verfassung, die von den Staaten 1789 übernommen wurde und der Regierung der Vereinigten Staaten ihre derzeitige Form gab - mehr oder weniger. Im gleichen Jahr wurde Washington zum ersten Präsidenten gewählt. 1791 wurde die "Bill of Rights" hinzugefügt. Seitdem wurden noch weitere 17 Zusatzartikel hinzugefügt und weitere sechs vorgeschlagen, um es richtig zu machen.

Nachdem ihren Bürgern nun "Leben, Freiheit und das Streben nach Glück" zugesichert war, machte sich die neue Nation an ihr eigenes Glück - rasante Expansion. 1803 verkaufte Napoléon Bonaparte, nicht länger interessiert an einem barbarischen Außenposten auf einem entlegenen Kontinent, das französische Territorium Louisiana in der größten Grundbesitzübertragung der Geschichte an die Vereinigten Staaten. Da er kaum eine Ahnung davon hatte, wofür er die exorbitante Summe von 11,25 Millionen Dollar bezahlt hatte, entsandte Präsident Jefferson einige Offiziere, um das neue Territorium zu erkunden und Bericht zu erstatten. Wie sich herausstellte, hatte das noch junge Land seine Größe nahezu verdoppelt. Aber das war noch lange nicht das Ende der amerikanischen Landinbesitznahme, denn erst 1853 hatten die Vereinigten Staaten ihre jetzige kontinentale Ausdehnung erreicht.

Die Expansion brachte Konflikte mit sich und 1861 kam es zur ultimativen Familienfehde, dem Bürgerkrieg. Was folgte waren vier Jahre erbittertsten Konflikts, mit an die 600.000 Toten und 400.000 Verwundeten. Der Krieg führte zur Befreiung der Sklaven und als Folge zur beinahe vollständigen Vernichtung der Wirtschaft im Süden, die bis dahin nahezu ausschließlich auf Sklavenarbeit basierte. Ein Nachhall dieses Konflikts ist noch heute in der amerikanischen Politik zu spüren.

Nicht länger abgelenkt und dazu getrieben von einem Sinn für offenkundiges Schicksal, der Hoffnung auf ein besseres Leben und der üblichen Jagd nach Abenteuer und Wohlstand, haben Siedler, Goldsucher, Händler, Priester und Gesetzlose das Land westwärts überströmt. Nach ein paar Generationen hatten selbst die entlegenen Gebiete Amerikas einen Anflug von Kultiviertheit (nachdem man die indigenen Bewohner niedergemetzelt hatte), angesichts der Reichtümer, die mit Mineralien, Vieh und Holz und auch Tugend, dank der gottesfürchtigen Familien, die diesen "Wilden Westen" besiedelten, erlangt wurden. Entlang der gesamten östlichen und Golfküste strömten europäische Immigranten, die vom "Amerikanischen Traum" angezogen wurden, in die Städte. Dies waren die Menschen, die zu Tausenden starben, um die Erde fruchtbar zu machen, die Eisenbahn zu bauen, den Bergbau voranzutreiben und der Gesetzeslosigkeit ein Ende zu setzen.

Trotz der Ablenkungen in fernen Ländern waren die Amerikaner zu Anfang des 20. Jahrhunderts optimistisch und von einem selbstzufriedenen Glauben an Liberalismus und Progressivismus erfasst - gekennzeichnet von politischen Reformen, wissenschaftlichem Fortschritt, Urbanisierung und Imperialismus. In der Zwischenzeit erschufen Autoren und Komponisten eine neue Art amerikanischer Literatur und Musik. Aber während die amerikanische industrielle, kulturelle und wirtschaftliche Macht wuchs, konnte die Stärke des amerikanischen Militärs nicht mithalten.

Der ganze Optimismus und Idealismus wurde in den ersten beiden Jahrzehnten des neuen Jahrhunderts jäh gestoppt: Amerikas Beteiligung am Ersten Weltkrieg, die Epidemie der Spanischen Grippe 1918-1919, der Börsencrash und die darauf folgende Weltwirtschaftskrise, der "moralische Verfall" in den wilden Zwanzigern und die "Dust Bowl"-Umweltkatastrophe. Die guten Zeiten waren vorbei. Mit Einführung der Prohibition (man sollte die Worte über die besten Absichten nicht vergessen) wurde die unheilvolle Union von Big Business und Big Politics durch "Big Crime" (und später "Big Media") ergänzt. Das nicht so organsierte Verbrechen wurde organsiert und die "Familien", die am Rand der amerikanischen Wirtschaft nagten, bissen sich jetzt große Stücke ab, während Gangster wie Dillinger und Capone zu Medien- und Volkshelden wurden, wie man es seit der Zeit der Groschenwestern nicht mehr erlebt hatte.

Die Vereinigten Staaten wurden vor all dem nur durch den Ausbruch des "Guten Kriegs" gerettet. Am 7. Dezember 1941 - nachdem der Konflikt in Europa bereits zwei Jahre tobte, während sich die Vereinigten Staaten betont auf Abstand hielten - wurde Amerika von Japan angegriffen. Innerhalb von Tagen erklärten Nazideutschland und das faschistische Italien den Vereinigten Staaten den Krieg und der Zweite Weltkrieg war eingeläutet. Nachdem das Land aus seinen Fehlern gelernt hatte, war es Ende 1942 an allen Schauplätzen in der Offensive und unterstützte die Alliierten mit Tonnen von Material, das sie benötigten, um den Krieg zu gewinnen. Der Krieg endete 1945, als Amerika über zwei japanischen Städten Atombomben abwarf.

Aber die frischgebackene Supermacht fand sich schnell in eine andere Art Krieg verwickelt. Als Reaktion darauf, dass die Sowjets einen eisernen Vorhang durch Osteuropa zogen, auf die chinesische kommunistische Revolution und den ersten erfolgreichen russischen Atombombentest ging die "Freie Welt" in Angriffsposition gegen das "Reich des Bösen" (wie die Sowjetunion von US-Präsident Reagan 1983 bezeichnet wurde). Der Westen und der Osten wetteiferten um die "Herzen und Gedanken" der Erdbewohner. In allen Bereichen (inklusive dem Wettrennen ins All und dem wissenschaftlichen Fortschritt) und an allen Orten gaben die Kontrahenten Unsummen aus und unternahmen große Anstrengungen, um noch tödlichere Waffen zu bauen, Regierungen zu unterwandern, bewaffnete Allianzen zu schließen, verschachtelte Spionage zu betreiben, politische Dissidenten zu unterdrücken oder zu ermorden, Stellvertreterkriege zu führen und die gegenseitigen Funkfrequenzen mit Propaganda zu überfluten. Inzwischen hielten die Bürger aller Nationen am Himmel Ausschau nach aufblühenden Atompilzen. 1989 fiel der Vorhang endlich, als die osteuropäischen Nationen die Sowjets rauswarfen. Jeglicher vernünftiger Kalkulation zufolge war der Kalte Krieg ein kolossaler, teurer Fehler für alle Beteiligten.

Die Vereinigten Staaten genossen eine neue Ära des Friedens und der Selbstzufriedenheit ... die etwa ein Jahrzehnt andauerte. Am 11. September 2001 flog eine Gruppe Terroristen, die einer Organisation namens Al-Qaida zugeordnet werden konnte, Linienjets in die Türme des World Trade Centers in New York City und ins Pentagon in Washington, DC. Der September-Anschlag kostete fast 3000 Menschen, größtenteils Zivilisten, das Leben und verursachte einen geschätzten Sachschaden von 10 Milliarden Dollar. Der noch immer andauernde "Krieg gegen den Terror" hatte begonnen.

Inmitten all dessen machte sich Amerika daran, die erhabenen Ideale der Freiheit und Gleichheit in die Tat umzusetzen, die es seit Anbeginn unterstützt, wenn auch nicht immer realisiert hatte. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben verschiedene soziale Bewegungen, etwa für die Gleichstellung von Frauen, Menschen mit verschiedenen sexuellen Präferenzen und unterschiedlichen Ethnien, das amerikanische Leben verändert. Sanfteres wie auch härteres Agieren der Vereinigten Staaten trifft auf breite internationale Aufmerksamkeit. Wenn möglich, verzauberte Amerika durch seine Medien und Kultur - wenn dies nicht möglich war, zettelte es Revolutionen und Staatsstreiche an.
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